I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 14. September 2014

Im Gefängnis - und doch wieder nicht

Als wir vor Jahren in San Francisco waren, sind wir voller Vorfreude zum Pier 33 getapst um eine Alcatraz Tour zu unternehmen... und wurden jäh enttäuscht. Alle Touren waren längst für die nächsten Wochen (!) ausgebucht. Wahnsinn. Das hatten wir überhaupt nicht erwartet und ich war wirklich traurig. 

Nach dieser Nacht, die wir im Super 8 San Bruno, einem wirklich sehr empfehlenswerten Hotel, ganz in Flughafennähe, verbracht haben, wachen wir -dank Jetlag- wirklich früh auf. Das hatte ich auf dem Schirm als ich Daniel von http://amerika-ich.com vor Wochen gebeten habe, für uns Early Bird Tour Tickets für Alcatraz zu besorgen. Die Tour startet um 8:45h und aus Erfahrungswerten konnte ich schon im Juli voraussagen, dass die frühe Uhrzeit für uns gar kein Problem sein wird. Und so ist es auch. 

Wir fahren heute also tatsächlich auf die berühmte Gefängnisinsel und sind die erste Gruppe, die übersetzen kann. Die Golden Gate Bridge liegt im Morgendunst, aber das Wetter verspricht prima zu werden, die Sonne scheint schon ordentlich. Wir sitzen auf dem Boot ganz oben und sind gefühlt die einzigen, die nicht schon gleich nach dem Ablegen 100te Fotos von der Insel in der Bucht von San Francisco schießen. Immerhin fahren wir den gleichen Weg ja auch wieder zurück, anders kommen wir ja nicht wieder runter. Kein Grund zur Hetze also. 

Die Gefängnisinsel, die schon vor 10.000 Jahren von den Indianern dazu genutzt wurde, Stammesmitglieder los zu werden, die sich nicht in die Gemeinschaft einfügen wollten oder konnten, wurde erst als Militärstützpunkt und dann als Gefängnis verwendet. 1963 haben die letzten Insassen Alcatraz verlassen und der National Park Service hat die Insel übernommen um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Jeder der die Insel besucht bekommt im Zellenblock eine Audiotour. 

Das heißt, dass praktisch jeder auf Alcatraz mit einem Kopfhörer durch die Gegend läuft. Jede Tour kann individuell gestoppt werden und trotzdem finden der Zeugwart und ich uns in einer Gruppe von Besuchern wieder, die unseren Abspielrythmus zu haben scheinen. Wir wandeln durch den Zellentrakt, auf den Außenhof, durch die Bibliothek und durch die Kommandozentrale. Ich finde alles unheimlich spannend, was auch daran liegen mag, dass das mein erster Gefängnisaufenthalt ist, und beklemmend. Die Zellen sind winzig, hier hatte sicherlich keiner was zu lachen. Nicht, dass ich deshalb die Taten verharmlosen will, jeder, der hier einsaß, hat das sicherlich nicht zu unrecht getan. Aber wenn man das so sieht, wird einem wirklich nicht gerade warm ums Herz.  

Zusätzlich bin ich sicher, dass ich morgen Muskelkater habe. Der Zellentrakt liegt nämlich ganz oben auf der Insel und weil der Zeugwart und ich zügig unterwegs sind und dann noch eine extra Besichtigungsrunde drehen um ein paar schöne Ausblicke auf die Golden Gate Bridge zu erhaschen, wird sich das in meinem derzeitig nicht vorhandenen Trainingszustand ganz sicher morgen bemerkbar machen. 

Nach dem Gefängnisaufenthalt fahren der Zeugwart und ich  mit dem Auto gen Norden. Über die Golden Gate Bridge. Wir haben einen herrlich weiten Blick und die Skyline von San Francisco, sowie Alcatraz, sind gut zu sehen. Ich muß an die Affen aus dem Planet der Affen Film denken, die über diese Brücke in Richtung Wälder geflohen sind. 

So ähnlich machen wir es auch... ab in die Wälder, raus in die Natur, weg aus der Stadt. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.