I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Freitag, 28. Februar 2014

Metallbeine

Wie gestellt klingelt der Wecker um 3h. Ich bin noch unheimlich müde. Schon gestern habe ich mich nur so von einer Packstelle zur anderen geschleppt und hätte viel mehr schlafen müssen, aber heute bin ich echt fertig. Unter gähnen ziehe ich mich an und dann werden der Zeugwart und ich auch schon abgeholt. Die Fahrt zum Flughafen geht ziemlich schnell, ich gähne nur 10mal.

Wir geben unsere Koffer ab und stellen das Zeugwartsche Rad in seinem Koffer zu den Zahlreichen Golftaschen und suchen uns ein ruhiges Plätzchen. Ich schlafe sofort ein. Irgendwann geht’s durch die Sicherheitsschleuse. Ich suche einen netten Sicherheitsbeamten raus, fülle drei Kontrollkisten für die Durchleuchtung und laufe einfach durch. Als ich mich umschaue sehe ich den Zeugwart, der gleich rausgewunken wurde, weil die Anzeige bei ihm ausgeschlagen hat. Größte Gefahr! Das genauere Untersuchen des Zeugwarts finde ich äußerst amüsant. Es piepst nur an seinen Waden und an seinen Oberschenkeln. Der Sicherheitsmann kontrolliert natürlich auch die Füße, erst rechts anheben, dann links anheben, dann beide anheben. Der hat offensichtlich gute  Laune und einen Clown gefrühstückt. Ich könnte hingehen und ihm erklären, warum es an des Zeugwarts Beinen piepst, aber da soll er schön selbst drauf kommen.
Das viele Training muß bei den Zeugwartschen Beiden ja etwas bewirkt haben.

Im Flieger sitze ich neben einem Unsympathen aller erster Güte. Der Herr ist mir sofort zutiefst zuwider. Er motzt den ganzen Flug, er kleckert beim Essen, zieht seine Schuhe erst aus als seine Füße schon so richtig durchgeschwitzt sind, er rülpst und er kratzt sich die ganze Zeit. Zumindest die, die ich mitkriege. Ich bin ja glücklicherweise total müde und schlafe die meiste Zeit des Fluges. Ich bin nur zum Frühstück wach und als es darum geht, dass der Landeanflug auf die Vulkaninsel 


gestartet wird. Aber während der relativ kurzen Zeit geht mir der Sitznachbar tierisch auf den Wecker. Und er gibt sich auch Mühe, das volle Programm an Miesepetrigkeit dann abzuspulen, wenn ich wach bin. Natürlich.

Wir landen im Sturm. Die Palmen, die den Flughafen flankieren biegen sich. Natürlich springt das halbe Flugzeug auf, ehe die Anschnallzeichen erloschen sind und selbstverständlich ist mein Sitznachbar ganz vorne mit dabei. Er sieht nicht nach Sport aus, so dass ich die Hoffnung habe, dass wir uns diesen Urlaub nicht mehr begegnen.

Am Gepäckband stehen Rentner, Familien mit kleinen Kindern und Sportler. Das erkennt man nicht nur an den riesigen Radkoffern sondern auch an Zootreisegepäck und Rosetaschen. Wir bilden gleich eine Trainingslagergruppe und organisieren den gemeinsamen Transfer zum Hotel. Spanisch braucht es hier anscheinend nicht dringend um von A nach B zu kommen. Ein paar Brocken reichen offensichtlich vollkommen. Meine bestehen aus Paella und Hola.

Im Hotelzimmer haben wir richtig viel Platz. Zwei Zimmer, ein recht großes Bad und eine Küchenzeile mit Esstisch. Das ist wirklich ordentlich. Wir richten uns kurz ein und gehen erst mal Mittagessen ehe wir ein bischen die Gegend erkunden.


Zum Trainingszentrum geht es immer nur den Berg rauf. Die Info im Reiseprogramm, dass man den Hinweg schon zum „warmwerden“ nutzen kann, ist mir plötzlich vollkommen einleuchtend. Schon von außen sieht das Trainingszentrum beeindruckend aus mit den vielen Tennis- und Fußballplätzen und den zwei großen Pools. Und es herrscht Hochbetrieb. Nicht, dass es proppevoll wäre, dafür braucht es weit mehr als die paar Schwimmer, aber es ist gut was los. Mehr zumindest, als ich erwartet hätte. In meiner Vorstellungskraft hätte ich nicht noch viel mehr Sportler eingeplant, die um diese Jahreszeit ein Trainingslager hier absolvieren. Aber ich habe ganz offensichtlich keine Ahnung.

Nach dem Abendessen falle ich total übermüdet in mein Bett... der relativ kurze Flug hat mir offensichtlich noch nicht die nötige Erholung gegeben. 

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