I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Freitag, 31. Januar 2014

Die Ehrfurcht und das Gemüt

Ja, es ist mir bewußt, dass ein heilendes Knie kein Weltuntergang ist, dass ich Glück hatte bei dem Radunfall und dass ich froh sein kann, dass die Genesung schon so weit fortgeschritten ist. Ich weiß ebenfalls, dass irgendwann sicherlich alles wieder paßt. Ich bin weder unerfahren, noch dämlich. Ich habe einfach Gefühle, weil ich ein Mensch bin.
 
Blogeinträge sind Momentaufnahmen und deshalb durchaus lebensecht, wie es eben gerade in dem Moment so zugeht. Das menschliche Gemüt, und meines im Besonderen, kann nicht immer himmelhochjauchzend sein, es braucht Abwechslung. Mein Gemüt ist vielschichtig und wandelbar. Und manchmal ist es durchaus ok, wenn es nachdenklich ist. Das läßt Raum zum durchatmen und öffnet die Augen. Es ist auch in Ordnung, wenn es mal traurig ist, denn so kann es sich in seiner Wandelbarkeit üben. Immer nur das Gleiche ist manchem Gemüt eben auf Dauer langweilig.
 
Ich brauche deshalb trotzdem nicht die permanente Gemütsabwechslung. Manchmal hab ich's einfach gerne konstant. Aber anscheinend ist mir die Konstanz derzeit nicht vergönnt. Aber das wird die Welt nicht davon abhalten sich einfach weiterzudrehen und mich nicht davon, dass ich morgen früh einfach wieder aufstehe.
 
Beim gestrigen Telefonat mit dem Trainer wurde mir bewußt, dass mein Oberkörper, bis auf die Zähne ja durchaus fit ist. Ich werde mich also ab sofort mehr mit dem beschäftigen was geht, als mit dem, was nicht geht. Das ist ja generell eine gute Idee, auch für andere Lebensbereiche.
 
Ab morgen möchte ich mich also mit dem Zugseil beschäftigen und ein bischen Abwechslung in meinen Alltag bringen. Ich spüre schon, wie das Türreck und die Hanteln vor Ehrfurcht und Angst erschaudern.
 
 

6 Kommentare:

  1. Hallo Claudi,

    dein Trainer hat wirklich recht: das nutzen, was man hat und aufhören, dem hinterher zu heulen, was man nicht hat. :-)
    Das ist aus der Ferne natürlich leicht gesagt.
    Es gibt ein irisches Sprichwort: Es ist besser ein Licht anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen. Und da ist viel Wahres dran :-)
    Es werden andere Zeiten kommen. Und auch wenn jetzt dein Trainingslager geplatzt ist, mach dir bewusst, das es einfach eine vorübergehende Verletzung ist. Du wirst wieder radeln, schwimmen und laufen.
    Und dann kannst du das all3s um so mehr genießen.
    :-)
    Alles wird gut :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Quasi frei nach den Toten Hosen... das ist ein gutes Programm.
      Viele Grüße, Claudi

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  2. Ich schrieb ja schon gestern, heule wenn Dir nach heulen ist.

    Das Ringen um einen ausgeglichenen Gemütszustand kenne ich zur Genüge. Es wird uns wohl nie gelangen, weil wir eben Menschen sind.

    Höre brav auf Deinen Trainer, konzentriere Dich auf das was Du kannst.

    Du fliegst nach Teneriffa, hey, pfeif auf das Trainingslager. Da ist es warm, die Sonne scheint und das Meer lockt. Wie geil ist das denn?

    Wenn Du aber lieber zuhause Trübsal blasen willst. Bitte, ich fliege gerne für Dich! *provozier*

    Denk mal drüber nach :-))))))))

    LG Volker

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    1. Lieber Volker,
      ich schreibe Dir eine Karte aus der Sonne...
      viele Grüße, Claudi

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  3. Hallo Claudi,

    ein heilendes Knie ist zwar im allgemeinen kein Weltuntergang in manchen Momenten ist es das für einen persönlich aber schon. So sind Gefühle - persönlich, Deins und somit völlig in Ordnung. Dieser Unfall zog auch eine extreme Veränderungen Deines kompletten Lebens nach sich. Da dürfte man sogar innerhalb eines Augenblicks von Himmelhochjauchzend zu zu Tode betrübt hüpfen. Er bedeutet ja auch beides. Himmelhochjauchzend, weil jaaaaa es hätte schlimmer kommen können und zu Tode betrübt, denn er hat Dein Leben mal ganz ordentlich durchgeschüttelt, bereitet Dir Schmerzen und macht Dir auch jetzt noch einen Strich durch viele Rechnungen. Da darf man, verdammt nochmal, auch zeitweise mit allerübelster Laune durchs Leben gehen. Man muss sich nicht den ganzen Tag mit den Worten "Es hätte schlimmer kommen können" aufrecht halten. Sauer sein, wütend sein und traurig sein. Das ist alles berechtigt.
    Nur meine 10Pfennig.
    Liebe Grüße,
    Caro

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