I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Donnerstag, 28. November 2013

Ich kann die Besserung fühlen.

Auch wenn ich noch nicht wirklich komplett fit aussehe und sich überall noch blaue Flecken oder bisher mäßig verheilte Hautabschürfungen zeigen, so ist das Gefühl ein besseres. Mein Knie kämpfte heute erfolgreich gegen die Härte der Jeans und es hat öfter gewonnen, als gestern. Das ist ein Fortschritt. Ich kann heute auch deutlich schneller gehen als noch gestern. Das stellt der Zeugwart bei unserem heutigen Ausflug in die Welt da draußen fest. Ich fühle mich zwar noch nicht 100 sicher, das liegt aber einfach daran, dass die Leute, die mir ins Gesicht schauen, höchstwahrscheinlich denken, ich hätte Sonnenbrand oder eine wilde Hautkrankheit. 

Dass ich unsicher auf den Beinen sein könnte, weil ich ein blaues Bein habe, daran denkt natürlich keiner. Deshalb nimmt auch keiner Rücksicht. Klar, warum auch? Als vermeintlich Kranker in der Welt der Gesunden rumzulaufen kann schwierig sein. Die Welt ist schnell. Die Gesunden haben Dampf auf dem Kessel und ich schleiche halt im Vergleich dazu durch die Gegend. Obwohl ich tatsächlich flotter geworden bin, fehlt mir nach wie vor Geschwindigkeit. Zumindest zu meinem normal-sein fehlt sie mir. Ich setze ja nur den Standard für mich selbst... 

Als mich eine Frau in meinem Alter drängelt und auf einer Treppe aus der Apotheke raus fragt, ob ich nicht etwas schneller die Treppe runtergehen kann, bleibe ich stehen, lasse sie vorbei und antworte, dass ich das leider nicht kann, aber hoffe, dass es bald wieder geht. Sie ist ganz erschrocken und dachte, ich würde einfach bummeln. Das ist kein Problem... ich habe bisher bestimmt genauso gedacht, wenn ich es eilig hatte. Jetzt werde ich über so etwas einfach noch eine Sekunde länger nachdenken. Gesagt hätte ich sowieso nie etwas... aber gut. Da ist jeder anders. 

Treppen sind noch nicht wirklich mit meinem Knie befreundet. Die abknickende Bewegung ist einfach noch nicht meines. Der Bluterguss am Knie ist aber auch noch deutlich dunkelblau und die Schwellung ist zwar besser, aber eben noch nicht weg. Wobenzym ist ja auch ein Medikament und kein Zaubermittel. Sonst hätten das ja sicherlich schon andere vor mir rausbekommen.

6 Kommentare:

  1. Hallo,

    ich verfolge deine Genesungsgeschichte nun schon eine Zeit lang und kann nur bestätigen, dass man viele Dinge als gesunder Mensch als gegeben ansieht und erst durch ein Gebrechen realisiert, wie schwierig es beispielsweise sein kann, eine Hose anzuziehen oder eine Treppe runterzugehen.

    Ich bin selbst bis dato zweimal mit dem Rad gestürzt -- einmal mit dem Mountainbike im Stand auf Asphalt umgekippt, da ich nicht aus den Pedalen gekommen bin und letztes Jahr hatte ich eine Begegnung mit einem Traktor auf dem Radweg, worauf ich dann mit ca. 30 km/h in eine frisch gemähte Wiese gesegelt bin. Beide Male hatte ich verhältnismäßig viel Glück: Abgesehen von Materialschäden (Totalschaden beim Rennrad) ist nicht viel passiert und ich war relativ schnell -- d.h. binnen weniger Tage -- wieder fit. Dich scheints da doch wesentlich schlimmer erwischt zu haben und ich freue mich, jeden Tag über deine Fortschritte zu lesen!

    Weiterhin gute Besserung und ganz liebe Grüße aus Österreich!

    Andrea

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    1. Liebe Andrea,
      oh je, schon zwei Radstürze... ich hoffe sehr, dass es bei mir bei diesem bleibt. Noch mal kann ich das nicht gebrauchen!
      Ich hoffe, ich schreibe bald wieder sportlicher... dann macht es wieder mehr Spaß mitzulesen!
      Viele Grüße zurück nach Österreich!
      Claudi

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  2. Du siehst schon viel besser. Fast wie neugeboren! :)
    Das wird schon alles. Nur Geduld!

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    1. Neugeboren ist tatsächlich ein passender Vergleich... ;-) Danke. Ich war noch nie soviel mit mir selbst beschäftigt.
      Liebe Grüße, Claudi

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  3. Ohoh Claudi,
    habe erst jetzt die Einträge der letzten beiden Wochen gelesen und muss schon sagen, das hast Du super hingekriegt. Oh Mann oder besser oh Frau, zum Glück ist da nicht mehr passiert, obwohl diese Kiefer- und Gesichtsschädelverletzungen nicht gerade ein Vergnügen sind. Ich hoffe und drücke Dir alle Daumen, dass es Dir schon bald viel besser geht...

    Salut
    Christian

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    1. Hey Christian,
      vielen Dank. Besserungswünsche sind nach wie vor richtig platziert bei mir...
      viele Grüße! Claudi

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