I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Samstag, 17. August 2013

Gefährlich für die Umwelt.

Auf meinem Trainingsplan stehen für heute zwei Einheiten. Was sich der Trainer dabei wohl gedacht hat? Er will mich fit machen für Köln. Oder er kann mich nicht leiden... aber das glaube ich nicht. Also fit für Köln. Ein guter Grund für diese zwei Einheiten. 

Ich stehe um kurz vor 6h auf und frühstücke. Dann gehe ich zurück ins Bett und schlafe noch 1,5Stunden weiter. So kann ich mir Training gefallen lassen. Als der Wecker klingelt hadere ich kurz mit mir und mit dem Schweinehund. Der Zeugwart springt sofort auf und marschiert in die Küche. Aus ihm strotzt die Motivation nur so raus. 

Ich ziehe mich um und trinke noch etwas. Dann packe ich meinen Trinkgurt mit einer kleinen Wasserflasche und einem Gel. Ich will heute noch mal versuchen ein Gel auf der Laufstrecke zu nehmen und hoffe einfach, dass ich es vertrage. Wir müssen heute 1,5 Stunden in GA1 laufen. Eigentlich genauso wie am Mittwoch. Das Problem daran ist nur, dass der Mittwoch und der Donnerstag und der Montag und die Arbeitswoche auch noch dazwischen liegen und meine Beine heute deshalb schwerer sind, als am Mittwoch. Aber es läuft. Steht ja schließlich auch auf dem Plan. 

Mein Puls ist unheimlich niedrig im Vergleich zu dem, an was mein Kopf sich erinnert. Ich laufe ganz gleichmäßig, komme weiter als am Mittwoch und kann einfach so ganz locker meine Geschwindigkeit halten. 8km/h sind bei mir also GA1, das hat sich in den letzten Laufeinheiten gut rauskristallisiert. 

Als wir zurück zu Hause sind geht es unter die Dusche und dann fahren wir ein paar Bücher in die Mediathek. Büchereien heißen seit neustem so. Wir geben drei große Kisten Bücherspenden ab. Ein Danke hören wir dazu nicht. Ich bin darüber schockiert und frage mich wirklich, ob die Stadtbücherei oder ich froh sein soll, dass die Bücher den Besitzer gewechselt haben. 

Es ist Zeit Mittag zu essen. Das muß nun schnell gehen. Ich bin im Begriff ansonsten Menschen anzufallen oder Radfahrer zu jagen, wenn ich nun nicht wirklich flott etwas zu essen bekomme. Der Zeugwart schafft aber wirklich schnell Abhilfe und so essen wir Leberkäs und Spiegelei und alle Menschen in meinem Umkreis bleiben verschont. Da haben sie aber noch mal Glück gehabt. 

Nach einem kleinen Nickerchen auf der Couch, dass der Trainer mit dem Hinweis "Füße hochlegen" sogar im Trainingsplan eingetragen hat, ziehe ich mich um und wir fahren noch 1,5 Stunden Rad. Die ersten Meter fallen mir unheimlich schwer. Ich komme kaum vom Fleck. Als ich mich ein bisschen eingeradelt habe, geht's aber. Der Zeugwart sagt an, dass wenn ich es in 45Minuten nach Hainstadt schaffe, dann gibt es ein Eis. 

Ha, so etwas lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Natürlich sind wir mit dieser Ansage in 43Minuten in Hainstadt und ich esse eine Kugel Vanilleei bei Köhler. Ich glaube, dass der Trainer das nicht mit seinem Trainingsplan gemeint hat... aber egal. Er muß es ja nicht erfahren. 

Auf dem Heimweg fahre ich auf einer Vorfahrtsstraße und aus einer Seitenstrasse fährt, obwohl mir der Fahrer des Transporters genau in die Augen blickt, einfach einer raus. Ich bremse und schreie "Faaaaaaahhhhhhhhrr", damit er meine Spur wenigstens so schnell wie möglich frei macht... , so dass vom Transporter spontan beide Scheiben runtergehen und die Insassen sich ganz offensichtlich nicht bewußt sind, dass sie mich mit ihrer vollkommen sinnlosen Aktion fast vom Rad geholt haben. Alle Einwohner der Straße haben mich -glaube ich- ebenfalls gehört. Unfassbar, dass der einfach rausgefahren ist. Er hat mich genau gesehen und einfach gedacht, das paßt schon. Am Montag zeige ich den Herren an. Das ist wirklich unglaublich. Und das Schlimmste daran ist noch, dass er noch nicht mal ein "Entschuldigung" oder "Tut mir leid" aus seinem Fenster gerufen hat. Dann hätte ich mir das sicherlich noch mal gefallen lassen, obwohl ich mich wirklich sehr aufregen muß. Aber so ganz ohne Einsicht... das ist nicht nur lebensgefährlich, unglaublich und eine Frechheit, dass hat auch nichts mit gegenseitiger Rücksichtnahme im Straßenverkehr mehr zu tun. Was, wenn ich ein Kind gewesen wäre ohne eine derartige Weitsicht und Reaktionsfähigkeit? 

Zurück sind wir nach 1,5Stunden Trainingszeit. Das paßt also alles perfekt. Ich dusche zum zweien Mal heute und bin bereits wieder hungrig. Da es heute im Hause Motivator Burger gibt für uns, ist der Hunger kein Problem. Wir müssen nur schnell hinfahren, sonst falle ich zwischendurch doch noch jemanden an. Und das will ja keiner. 

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