I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Samstag, 31. August 2013

Morgen in Köln

Der Zeugwart startet heute Olympisch in Köln. Das Rädchen ist fit und nachdem wir die Wunden mit wasserdichten Pflastern versorgt haben, bricht der Zeugwart in Richtund See auf.

Die Teamchefin und ich fahren mit dem Rad an den See. Immer am Rhein entlang. Eigentlich kein Problem, bis auf das Fordwerk, was sich uns in den Weg stellt. Henry, den wir als hoffentlich ortskundig, ansprechen ist über unser Anliegen zum Fühlinger See zu wollen denkbar verwirrt. Schließlich schickt er uns nach rechts und dann bis zum Ende der Strasse und da wäre dann auch eine Esso. Gut, ich glaube, heute ist eine Tankstelle nicht ganz so kriegsentscheidend. Trotzdem fahren wir in die angegebene Richtung, denn sie ist auch laut unserer Orientierung die Richtige. 

Überpünktlich vor dem zeugwartschen Start, sind dann die Rädchen im Auto am Fühlinger See verladen und der Athlet geküsst. Besser hätten wir das wirklich nicht timen können.  

Der Schwimmstart macht mir Gänsehaut. Die Nationalhymne wird live gesungen und es gibt ein Feuerwerk. Herrlich. Und der Zeugwart mitten drin. 

Wir sind da, als er durch den Kanal in die Wechselzone rennt und die Teamchefin macht ungefähr 100 Bilder als der Zeugwart mit seinem Rädchen aus der Wechselzone wieder raus kommt. Außerdem sind wir natürlich nicht zu überhören. Mittlerweile stehen einige Teammitglieder überall an der Strecke und der Zeugwart hört seinen Namen überall. 

Als er auf die Laufstrecke geht, stehen alle Spalier für ihn. Großartig! Es freut ihn sehr, dass kann man ihm ansehen. 

Ich bin noch immer nicht aufgeregt und freue mich eher auf morgen. Selten habe ich einen Plan so durchgehalten wie dieses Mal. Ich bin gespannt, wie morgen alles klappt. 

Dann kann ich den Zeugwart von weitem sehen. Er ist auf dem Weg ins Ziel und auch jetzt kann er uns von weitem sehen und natürlich hören. Wir vergessen leider ihm zuzuschreiben, dass er die Arme hoch nehmen soll, das ruft nämlich ein älterer Zeitgenosse den Athleten reihenweise zu. Aber wir setzen Prioritäten und lassen ihn einfach wissen, dass er super ist. Der Zeugwart hat Schmerzen im Ziel, aber die Massage tut ihm gut. 

Am Auto bekleben die Teamchefin und unsere Rader und Radhelme und dann marschieren wir zum Check in. Ein Bekannter von den Ironmanreferees checkt mich ein und dann hängen die Teamchefin und ich unsere Räder nebeneinander an die Stange. Die Reifen berühren den Boden nicht, so hoch hängen die beiden. Das ist aber anscheinend so gewünscht. Wie kleine Fähnchen im Wind baumeln sie nun an der Stange. 


Zurück in der Stadt laufen wir dann noch die Deutzer Brücke entlang um unsere Laufbeutel in der Wechselzone abzulegen. Wir verzichten darauf einmal quer durch die Zone zu wetzen um uns den Weg einzuprägen. Ich bin sicher bis durch, dann rechts und links in den Laufkanal rein werden wir schaffen. Ich war selten so zuversichtlich. Eine Mitstreiterin motzt über den Grasboden der Wechselzone, der für Topzeiten einfach nicht taugt und rennt dann einmal kreuz und quer durch um sich den absolut besten Weg für morgen rauszusuchen. Äußerst ambitioniert. 

Abendessen tun wir heute im Maredo, direkt neben dem Hotel. Danach taped der Zeugwart die Teamchefin bzw. ihr Knie und dann liege ich auch schon im Bett. 

Morgen geht's los. In Köln. 

Freitag, 30. August 2013

Noch zwei Mal schlafen

Der Zeugwart kann morgen mit seinem eigenen Rad in Köln an den Start gehen. Darüber freue ich mich sehr! 

Radsport 360 Grad hat sich ins Zeug gelegt und Ridley anscheinend auch. Damit der Zeugwart starten kann, wurde einem anderen neuen Fahrrad das Schaltauge abmontiert. Schaltaugen scheinen wirklich extrem individuell zu sein, jedes Radmodell hat seine eigene Version. Wir können das Rad also heute Mittag komplett wiederhergestellt in Empfang nehmen. Wunderbar. Ich hatte schon ein paar Bedenken seit gestern. 

Nachdem ich dann noch meine Wettkampftasche gegenkontrolliert habe und sogar meine Schwimmbrille mit Klarspüler präpariert habe, packen wir das Auto. Dabei stürze  ich noch die letzte Treppenstufe zum Hof runter und knicke um. Aua. Der Knöchel meldet sich gleich und mir wird ganz anders. 

Der Zeugwart wird ganz blass. Und mir wird schlecht. Ich setze mich erst mal auf den Hintern und erbitte mir ein Eispack. Den Schuh kann ich gut ausziehen und den Socken ebenfalls. Das sofortige kühlen tut gut. Und als der Zeugwart mir noch eine Cola für den Kreislauf reicht, geht es auch mit dem langsam bergauf. 

Was ein Schreck. Ich kühle den ganzen Nachmittag. Noch zwei mal Schlafen, bis zum Start.  Hoffentlich nimmt der Fuß mir das nicht übel. Wir werden sehen. Und hoffen das Beste. 

Morgen startet der Zeugwart auf der olympischen Distanz. Da werden wir dem See also schon mal Hallo sagen. 

Lebenswert!

Zwei Jahre sind eine lange Zeit. Manche Menschen messen das in Kinderentwicklungsschritten, manche in beruflichem Erfolg, Sportler oftmals mit erreichten Bestzeiten oder Medaillen und doch sind zwei Jahre irgendwie kaum greifbar. Zwei Jahre auf dieser Welt können uns jede Menge Schönes bescheren und genauso jede Menge Elend.

Vor zwei Jahren bist Du gestorben. Plötzlich und unerwartet, mitten aus dem Leben gerissen. Du hast eine Lücke hinterlassen, die für mich nach wie vor unbegreiflich ist. Obwohl ich nach wie vor nicht sagen kann, ob wir noch Kontakt hätten mittlerweile, weil sich meine Arbeitsstelle verändert hat . Und wenn er noch wäre, ob intensiv weiß ich auch nicht. Das ist aber auch egal, weil es sowieso nicht mehr interessiert. Das -was wäre wenn- kann wirklich extrem nervenaufreibend sein, wenn man es läßt. Ich bemühe mich, Dich in Erinnerung zu behalten und nicht zu vergessen. Das fällt mir nicht schwer, denn noch immer kann ich mir Dein Lachen und Dein Wesen immer wieder ins Gedächtnis rufen.
Ich muß oft an Dich denken, weil ich weiß, was ich Dir von den aktuellen Situationen immer so erzählt habe. Und jetzt erzähle ich es Dir natürlich nicht mehr. Irgendwie bin ich diesbezüglich stehen geblieben. Vor zwei Jahren.

Dabei hätte ich jede Menge toller Sachen verpaßt, wenn ich wirklich vor zwei Jahren stehen geblieben wäre. Die Welt hat sich schließlich unerbittlich weitergedreht. Meine beste Freundin aus Kindertagen hat geheiratet und meine Nennnichte ist auf die Welt gekommen. Leider wohnen sie nicht um die Ecke, die Distanz ist für mich aber gut zu verkraften, Besuche waren eh selten, die Nähe ist trotzdem da. Das ist das Wichtigste. Überhaupt sind in unserem Freundeskreis einige Kinder geboren worden und natürlich sind auch neue Freundschaften entstanden und andere haben sich irgendwie auseinandergelebt. Zwei Jahre sind eben irgendwie doch einiges an Zeit. Wie schade, wenn die letzten zwei Jahre nicht gewesen wären. Nicht nur für die anderen, sondern auch für mich. Ich möchte keinen Tag missen… und doch fühlt sich manches Ereignis an, als wäre es erst gestern gewesen. Obwohl es doch schon länger her ist.

Die Nachricht, dass Du verstorben bist, ist mir nach wie vor unheimlich präsent. Auch die Reaktion unseres Geschäftsführers und der Kollegen. Es zerreißt mir immer noch fast das Herz, wenn ich an die Zusammenkunft der Kollegen im Besprechungsraum denke und an die Nachfragen aus anderen Abteilungen des Unternehmens, ob die Email mit der Information an die Mitarbeiter, ein Scherz sei. Ich bin dann doch sofort wieder zurück am 30. August 2011. Ich bin sofort zurück in meinem alten Büro, an meinem alten Arbeitsplatz und in Mitten der ehemaligen Kollegen. Ich kann den Flur und den Teppich riechen und das Eau de Toilette des Chefs, ich höre die gedämpften Stimmen auf dem Gang und ich merke das gleiche unangenehm beklemmende Gefühl wie damals. Ich habe den Eindruck, ich kann das Gefühl und den passenden Film dazu Ein- und Ausschalten. Manchmal zumindest. Und oftmals weniger aus als ein.

Gerade planen der Zeugwart und ich mal wieder einen Urlaub in den USA. Deine Reiseführer und Insidertipps von vor zwei Jahren halten derzeit wieder mal mit unerschöpflicher Kreativität dafür her. Das Land in das Du so gerne gefahren bist… und nie wieder besuchst. Obwohl das sicherlich die kleinste Sorge überhaupt sein dürfte. Wenn es überhaupt um Sorgen geht.

Worum es geht weiß ich selbst nicht so genau. Wenn ein Leben vorbei ist, ist es eh vorbei. Es gibt ja im Nachhinein nichts mehr zu ändern, zu ergänzen oder wegzustreichen. Man lebt sein Leben so, wie es ist. Wenn dann irgendwann der Schlußstrich gezogen wird, zieht keiner Bilanz und errechnet Sinn oder Unsinn oder eine Wertigkeit. Leben sind einfach, wie sie sind. Man kann sich zu Lebzeiten bemühen sein Leben so zu gestalten, dass es gefällt. So dass man selbst das Gefühl haben kann, wenn es irgendwann vorbei ist, hat das schon gepaßt. Aber ob es nachvollziehbar ist für andere, das weiß man nie. Und eigentlich ist das dabei aber auch egal. Weil es nur auf einen selbst ankommt. Mit dem Leben eben lebenswert umzugehen und das Beste rauszuholen.

Und ich hoffe einfach, dass Deines schlussendlich gepasst hat. Für Dich. Und ich hoffe, dass ich irgendwann die Ruhe finde. Für mich.  

Donnerstag, 29. August 2013

Noch 4 Tage

Heute bin ich das letzte Mal arbeiten, ehe ich nach Köln fahre. Komisch. Ich habe so lange darauf hingearbeitet und auf einmal sind es wirklich nur noch vier Tage. Irre. 

Den Zeitpunkt "vier Tage vorher" kann man beruhigt auch zur intensiveren Vorbereitung nutzen. Heute packe ich daher meine Wettkampftasche. Mit einer App habe ich in den letzten Tagen eine Packliste erstellt. Immer, wenn mir wieder was eingefallen ist, habe ich es einfach dazugetippt. Extrem praktisch fand ich das. Das Listenapp hat sogar erkannt, wenn es den Eintrag schon hatte. Herrlich. 

Ich packe also meine Triathlon Tasche von BMW und bin wieder mal zufrieden mit der Aufteilung. Alle meine Sachen, sogar eine kurze und eine drei-viertel lange Wettkampfhose, je nach Wetter und Gefühlslage, passen rein. Dank der App denke ich an praktisch alles und das, was ich dann doch vergessen habe, das werde ich dann sicherlich am Sonntag entweder nicht vermissen, oder vermissen und doch nicht brauchen. Irgendwann ist es dann einfach egal. 

Wir bangen noch, ob der Zeugwart am Samstag mit seinem Rad überhaupt an den Start gehen kann. Der Radladen des Vertrauens in Rödermark hat zwar bereits am Montag geschaltet und alles geordert, aber die Ersatzteile kommen nur schleppend und so ist es derzeit noch unsicher, ob das Rad bis zur Abfahrt nach Köln fit und einsatzbereit ist. Die Daumen sind gedrückt und die Hoffnung stirbt bekanntermaßen ja zuletzt. 

Heute bin ich nachdenklich. Das liegt allerdings weniger an Köln und dem bevorstehenden Wettkampf als an morgen und einem sich jährenden Jahrestag. 

Mittwoch, 28. August 2013

Noch 5 Tage - und Obenrum?

Gestern 30min Schwimmen, heute 30min laufen. So steht es auf meinem Trainingsplan und so wird es gemacht. Heute ziehe ich mich also an, um 30min zu laufen. Es gab Zeiten, da war das nicht möglich. Nicht das Anziehen, sondern die Zeit. Es war für mich schlichtweg nicht möglich so lange unterwegs zu sein. Die Kondition hat einfach nicht gereicht. Heute soll ich nicht länger. So ändert sich die Zeit.

Der Zeugwart kramt in seinem kaum überschaubaren Sportklamottenstapel und sucht sich eine kurze Hose raus. Eine lange Hose ist nicht so angenehm über den offenen Wunden, also verstehe ich, dass er die kurze Hose braucht. Die alles entscheidende Frage danach heißt: "Und Obenrum?" Denn im zeugwartschen Haushalt gibt es natürlich nicht nur eine ausreichend große Hosenauswahl, sondern wir könnten zusätzlich sicher stellen, dass nicht nur der Zeugwart sondern auch eine unzählbare Anzahl an potentiellen Mitläufern obenrum mit Laufshirts aller Farben, Marken und Beschaffenheiten ausgestattet werden. Die Auswahl ist dementsprechend riesig und der Zeugwart unentschlossen. Als die Wahl irgendwann auf ein rotes Shirt gefallen ist, kann es losgehen. 

Wir legen die Pulsgurte an und laufen los. Langsam. Allerdings immer noch schneller als zu meiner Anfangszeit. Trotzdem unheimlich langsam, denn der angegebene Pulsbereich ist niedrig. So schleichen wir also 3,7km durch die Gegend und das in einer halben Stunde. So steht es auf dem Plan. Und da der beim Zeugwart in Rodgau ja durchschlagenden Erfolg hatte... gibt es keine Zweifel. Der Plan wird befolgt, der Trainer hat Ahnung und wird deshalb nicht in Frage gestellt. 

Gestern Nacht habe ich von Köln geträumt. Ich habe mich beim Start etwas flau gefühlt und beim Schwimmen dann einen realen Wadenkrampf gehabt. Den hatte ich nämlich auch im Bett. Beim Wechsel war die Teamchefin noch zu sehen und auf der Radstrecke hatte ich prima Zeit, mir meine Hochzeitsrede für die anstehende Hochzeit zu überlegen. Den anschließenden Lauf habe ich ebenfalls durchlebt. Ohne Krampf, aber die Brückenaufgänge waren sehr steil. Beim Aufstehen heute früh habe ich gemerkt, dass meine Beine irgendwie angestrengt waren in dieser Nacht. Na dann kann Köln ja kommen. Denn vom Zieleinlauf habe ich nicht geträumt. 

Aber es sind ja auch noch ein paar Nächte und noch 5 Tage. 


Dienstag, 27. August 2013

Noch 6 Tage - der Flitzer leidet

Wann beginnt man denn sinnvollerweise damit die Wettkampftasche zu packen? 6 Tage vor dem Wettkampf ist wohl dafür noch etwas zu früh, oder? Bis zum Wettkampf habe ich ja dann vergessen, was ich eigentlich alles in die Tasche reingepackt habe. Das könnte auch blöd sein. Dann packe ich wahrscheinlich am Samstag panisch alles wieder aus um zu prüfen, ob ich vor fünf Tagen auch nichts vergessen habe. 

Ich rechnen mir heute mal aus, wie schnell ich auf dem Rad sein muß, um nicht von der Strecke runtergenommen zu werden. Das löst spontanen Schreckensstreß bei mir aus. Allerdings kann ich sowieso nichts daran ändern. Trotzdem wirkt die Zeitbegrenzung angsteinflössend. 

Richtig aufgeregt bin ich trotzdem noch nicht. Erstaunlich. 

Heute stehen 30Minuten Schwimmen als Regeneration auf meinem Trainingsplan. Erst lache ich, weil es eigentlich nicht sein kann, dass Schwimmen und Regeneration in einem Atemzug gelesen werden, aber dann glaube ich dem Trainer und wir gehen ins Hallenbad. Hier schwimme ich munter hin und her... und zwar genau so lange, bis der Flitzer fast beim Versuch ein paar Delfinzüge zu machen stirbt. 

Der Flitzer kann gut Kraul, aber Delfin ist bei ihm ausbaufähig. Definitiv. 

Ich schwimme ihm eine Bahn vor, weil es beim Delfinschwimmen auf den Rhythmus ankommt und der ihm bislang fehlt. Dann versucht er sich. Und weil es so schön ist, schwimmt er gefühlte 10.000m immer hin und her und wackelt dabei mit dem Hintern und den Beinen immer auf und ab. Er leidet und findet es schrecklich anstrengend. Den Ironman kann er machen, aber ein bischen Delfin sein strengt ihn an. Das kann ich irgendwie nicht glauben. Er macht ein ganz schönes Wellenbad. 

Irgendwann klappt's dann plötzlich mit dem Takt. So einfach kann das sein. Ich habe länger gebraucht. Aber ich bin ja auch kein Ironman. 

Montag, 26. August 2013

Noch 7 Tage

Ich bin nicht aufgeregt. Und das überrascht mich. 
Ich dachte, ich könnte mindestens seit heute nichts mehr wirklich essen und nur schwierig schlafen. Aber so ist es nicht. 

Das Essen schmeckt mir wirklich hervorragend. Auch jeder Gedanke an das Wochenende in Köln ist positiv behaftet. Ich freue mich auf das Schwimmen, weil es die letzten zwei Male im See wirklich herausragend gut geklappt hat. Ich freue mich auf das Rad fahren, weil ich gespannt bin, ob die vielen Trainingseinheiten auf der Ironmanstrecke, das ewig scheinende Hochtreten der Flachlandtirolerberge und das Üben in Aeroposition meine Muskeln für Sonntag fit gemacht hat. Und auf das Laufen freue ich mich, weil ich da den Zeugwart an der Strecke stehen sehe. Und den Kölner Dom. Und weil es nur 21km sind und man ja nach 10km laufen schon die Hälfte erledigt hat. 

Und wenn ich dann tatsächlich mit den 21km durch bin, dann biege ich ab ins Ziel und alle meine Vereinskollegen warten dort auf mich. Da bin ich ganz sicher! 

Ich trage am Sonntag die Startnummer 1676. Die Teamchefin startet mit mir zusammen in einer Startgruppe, ihre Nummer ist niedriger... weshalb sie höchstwahrscheinlich auch vor mir ins Ziel laufen wird. Das ist ok. So kann sie ebenfalls im Ziel auf mich warten. 

Untypisch genug: ich bin nicht nervös. Noch 7 Tage. 

Sonntag, 25. August 2013

Der Rodgau Triathlon und das Blut

Die Nacht war kurz und nachdem wir einen morgendlichen Scherenangriff fachmännisch medizinisch versorgt haben, brechen der Zeugwart und ich in Richtung Rodgau auf. Mir kommt es heute dunkler vor, als in den letzten Jahren, als wir um 6h auf den Parkplatz kommen. Der Zeugwart setzt sich auf den Beifahrersitz und schläft noch mal ein. 

Das Wetter ist irgendwie ungemütlich. Sommer ist das nicht mehr, soviel ist sicher. Heute regnet's bestimmt noch... nach Sonne sieht am Himmel gar nichts aus. Eigentlich ist das hier ein Sommertriathlon. Eigentlich. 

Beim Rodgau Triathlon öffnet die Wechselzone früh. Heute ist allerdings kaum was los. Der Ansturm an Athleten kommt heute erst kurz vor knapp um seine Räder einzuchecken. Das liegt eindeutig daran, dass es gestern eine Pastaparty gab an der bereits die Startunterlagen abgeholt werden konnten. So schlafen die Athleten heute einfach etwas länger. Eine vollkommen nachvollziehbare Entscheidung. 

Ich bin auch in diesem Jahr wieder beeindruckt, dass manche Athleten -und darunter nicht nur die sogenannten Ersttäter- mit einem vollkommen unangepaßten Radhelm antreten möchten. Wenn so ein Radhelm nicht richtig sitzt, kann man es vom Prinzip her ja auch gleich lassen. Die Einsicht die Helmeinstellungen zum Positiven zu verändern ist nicht überall gegeben... aber Starrsinn macht insbesondere mich ja äußerst geduldig. Und so erkläre ich gerne und mit einer stetigen Wiederholungsschleife, dass der Helm zum Schutz des Athletenkopfes da ist und nicht zu meinem Spaß, dass jeder sich selbst angemeldet hat und die Regeln zu diesem Wettkampf nicht von mir persönlich heute morgen zusammengedichtet worden sind um einem Athleten so richtig den Sonntag zu verderben. Das wirkt. Zumindest in einer ordentlichen Anzahl. Und manchmal ist es mir dann auch gar nicht mehr so wichtig, dass ein Athlet mich versteht... man darf seine Ziele auch einfach nicht so hoch stecken. Und wenn Hopfen und Malz verloren ist, ist das eben so.


Samstag, 24. August 2013

Ambitionierte Läufer bei der Runner's in Hamburg

Mein Rucksack ist gepackt. Ungewöhnliches Gepäck. Das findet auch der Sicherheitsbeamte am Flughafen. Er fragt mich, ob ich beruflich mit Zeitungen und Schreiben zu tun habe. Ich kann seine Frage verstehen... es ist sicherlich nicht alltäglich, dass jemand mit einem Fahrradrucksack voller Sportzeitungen und sonst rein gar nichts hier durch geht. Ich finde mich einfach nur super, erkläre ihm kurz, dass ich zu einer Laufzeitung nach Hamburg unterwegs bin und ganz sicher einen wundervollen Tag haben werde und wünsche ihm einen ebensolchen. Dann flitze ich zum Gate. 


Das ändert sich allerdings noch zweimal. Auf dem Frankfurter Flughafen gibt es ganz offensichtlich genügend Gates, die man ausprobieren kann. Und ich bin ja sportlich und deshalb ist es kein Thema mich hin und her zu schicken. 

Im Flieger nach Hamburg schlafe ich sofort ein. Das passiert mir immer, wenn ich in einem Flugzeug bin. Die Landung ist mein Wecker und als ich raus schaue ist herrliches Wetter. In Frankfurt war es heute morgen noch bewölkt, Hamburg hat dafür die Sonne gebucht.


Freitag, 23. August 2013

Die Ironmanglücksfee und der Uhrzeigersinn


Gut, dass ich mit neuster Technik ausgestattet bin und deshalb tagsüber regelmäßig über die sozialen Medien prüfen kann, was sich so ergibt. Heute ergibt sich, dass zusätzlich dazu, dass heute das letzte Mal die Swimnight am Langener Waldsee statt findet, auch noch eine abschließende Essensversorgung organisiert wurde. Und es gibt eine Verlosung. Das klingt wirklich extrem verlockend.

Also informiere ich, auch mit Hilfe der neusten Tricks, den Zeugwart und wir beschließen, dass wir heute Abend keine Pizza essen werden. Es sei denn, die von der Swimnight geplante Essensversorgung bietet Pizza. Das weiß man schließlich nicht.

Ich bin heute nicht ganz so gestresst wie sonst. Das mag auch daran liegen, dass heute Freitag ist? Auf jeden Fall, fahre ich fast tiefenentspannt zum See, muß keine Sekunde warten und gerate dann tatsächlich leicht unter Druck, weil ich normalerweise in der Schlange zum Parkplatz mein Geld raushole. Aber da auch hinter mir keiner ist, sind die 20Sekunden Verzögerung an dieser Stelle gut zu verkraften.

Umgezogen bin ich schnell. Ich glaube der Neoprenanzug ist an den Beinen eingelaufen.  Dafür ist mein Hals/ Schulterbereich dünner geworden. Da sitzt der Anzug nämlich recht  locker. Es ist aber sicherlich müßig sich jetzt darüber Gedanken zu machen. Für diese Feinheiten habe ich dann im Winter Zeit.

Nachdem wir das Gewinnspiel mitgemacht haben und unsere Schlüssel ein letztes Mal in diesem Jahr wohlverwahrt wissen, geht’s an den Strand. Heute ist nicht wirklich viel los. Wahrscheinlich weil Freitag ist? Oder weil die Saison für die meisten Triathleten schon rum ist? Das Wetter war heute auch nicht wirklich einladend, daran könnte es auch liegen.


Mittwoch, 21. August 2013

Intervalle

5 x 5Minuten GA2 mit 5 Minuten Trabpause. Ich bereite mich heute wieder den ganzen Tag auf die Abendaufgabe vor. Das hat das letzte Mal besonders gut geklappt, also strebe ich eine Wiederholung an. 

Vor den Intervallen soll ich mich 15-20m einlaufen. Wenn ich mir das recht überlege, wird das eine ziemlich lange Einheit... immerhin laufe ich mich ja bestimmt auch noch aus. Steht zwar irgendwie nicht auf dem Plan, aber es gehört ja schon dazu. So wie aus-schwimmen eben. 

Der Zeugwart mach heute ebenfalls dieses Programm und so wartet er netterweise auf mich und wir laufen gemeinsam los. Im GA1 Bereich läßt er mich nur ganz langsam hinter sich. Das könnte auch daran liegen, dass ich am ganz unteren Teil von GA1 laufe... ich versuche mich quasi zu schonen. Irgendwie sind mir 5Minuten GA2 suspekt. 

Als die Einlaufphase rum ist, wird mir auch schlagartig klar, warum mir 5Minuten GA2 suspekt sind. Es ist ziemlich anstrengend. Um in den GA2 Bereich zu laufen muß ich ordentlich ranklotzen. Die Beine fliegen. Ich schaue bei jedem der Intervalle nach genau 2Minuten zufällig auf meine Sportuhr um zu prüfen wie viel Zeit schon rum ist. Zwei Minuten kann ich also offensichtlich gut abschätzen. Unbewußt. 

Die Trabpausen dazwischen muß ich tatsächlich traben um den Puls zu halten. Ich schaffe im Traben den unteren bis mittleren GA1 Bereich, würde ich gehen, wäre der Puls zu niedrig. Unglaublich eigentlich. 
Allerdings trabe ich ziemlich langsam. Die 5 Minuten reichen mir allerdings als Erholung prima aus. Ich starte quasi jedes Mal frisch erholt in die Belastung. 

Das letzte Intervall klappt ziemlich gut. Der Zeugwart kommt nicht so weit von mir weg wie am Anfang. 

Wir laufen uns dann gemeinsam locker aus und sind total stolz, dass wir die Einheit einfach so durchgezogen haben... und als ich nach 1:15Stunde dann daheim bin, freue ich mich, dass ich meine Uhr erst mal auslesen kann. Sie hat immerhin jedes meiner 5Minuten Intervalle gestoppt. Automatisch. Technik, die begeistert. 

Dienstag, 20. August 2013

2100m mit Hilfsmittel

Die hessischen Sommerferien sind vorbei und so ziehen wir von Montagsschwimmen auf Dienstagsschwimmen und außerdem in die Halle. Damit schwimmen wir ab sofort wieder auf einer techniktrainingtauglichen 25m und sind wetterunabhängig. Gerade Letzteres kann derzeit wirklich ein Vorteil sein, der Sommer hat sich nämlich in unseren Gefilden wieder kurzfristig verabschiedet. Der Herbst scheint zurück. Das ging jetzt aber irgendwie schnell. 

Heute soll ich Techniktraining machen. Und weil der Trainer das nicht vorgibt, schreibe ich einen Plan mit Hilfe der Triathlon Training Zeitung. Heute werden 2100m geschwommen und als Hilfsmittel brauche ich Pullbuoy und Paddles. Außerdem natürlich meinen Walkman. 

Der startet nach anfänglichen Schwierigkeiten prima und schon kann's losgehen. Ich glaube, ich muß -was die Feinmortorik angeht- noch ein bischen üben. Mit musikalischer Begleitung geht mir das Schwimmtraining recht gut von der Hand. 

Nach 54Minuten habe ich meinen Plan abgearbeitet. Die Hilfsmittel verschwinden im Aufbewahrungsnetz und ich erst im warmen Kinderbecken und danach in der Dusche. Herrlich. 

Montag, 19. August 2013

Erkenntnisse zur Suunto Quest

Seit einiger Zeit habe ich ja eine Suunto Quest Sportuhr. Die Originalverpackung haben wir Gott lob aufgehoben. Ich hätte nämlich gerne, dass die Uhr Rundenzeiten kann. Interessant dabei ist, dass ich letztens auf einer Radtour zufällig herausgefunden habe, dass die Uhr tatsächlich Rundenzeiten kann. Wie ich das gemacht habe, ist mir allerdings denkbar unklar. Jede Tastenkombination, die ich im Laufe der nächsten Tage drücke, gibt mir keine neue Erkenntnis und vor allem: keine Rundenzeiten.

Es ist einfach wie verhext. Die Uhr kann sie, ich bin sicher... aber das Geheimnis bleibt gewahrt. Aber weil nichts für die Ewigkeit ist, nutze ich die Gunst der Stunde und schaue einfach mal in die im Internet verfügbare PDF Bedienungsanleitung. Die ist wesentlich ausführlicher als die beiliegende, die nur mit Skizzen arbeitet.

Als ich mich langsam bis auf Seite 5 vorgearbeitet habe, bin ich sicher, die Bedienungsanleitung kann nicht für meine Sportuhr sein. Ich dachte, ich habe ein "billig" Modell, was nur notdürftige Funktionen hat. So ist es aber nicht. Die Uhr, so sagt die Bedienungsanleitung, hat sogar einen Touchscreen. Sie kann außerdem Internet und ist konfigurierbar. Und natürlich kann sie Rundenzeiten. Klar.

Nach einem mehr als ausführlichem Studium der Bedienungsanleitung rauf und runter und der Entdeckung eines wirklich extrem kleinen USB Sticks, der sich noch in der Verpackung versteckt hielt, verbindet der Zeugwart meine Uhr mit dem Internet, meldet mich bei einem System namens Movescount an und wir lesen die Quest erst mal aus. Erstaunlich. Die Uhr zeigt mir immer nur die Daten der letzten Trainingseinheit an, aber insgeheim speichert sie wesentlich mehr. Und die kann ich mir dann im Internet in diesem Movescount Programm ansehen.


Sonntag, 18. August 2013

RTF - ich finde den Weg!

Madita und der Zeugwart hecken manchmal wirre Dinge aus. An das Letzte kann ich mich zwar kaum erinnern, aber heute ist definitiv so eine Gelegenheit. Die beiden beschließen, dass heute eine RTF gefahren wird. Das Höhenprofil zeigt an, dass es immer nur bergauf geht. Aber bitte. Weil wir das mittlerweile äußerst selten tun, ist schon mal klar, dass wir das Startnummernband vergessen. Daran erkennt man eben geübte RTF Teilnehmer. 

Der Zeugwart lädt uns zur Teilnahme ein und nachdem die Startnummern fädenziehfrei befestigt sind, geht's auch schon los. Es tröpfelt leicht, aber weil wir das nicht bestellt haben, hört es dann natürlich auch gleich wieder auf. 

Nach 8km gibt es bei dieser Veranstaltung die Streckenteilung. Der Zeugwart und Madita fahren heute 72km und 600hm. Da meine Prellung vom gestrigen Rad fahren auf hubbeliger Strasse schmerzt und ich gestern Nacht aus diesem Grund gefühlte 100 und reale 6 Mal wach gewesen und aufgestanden bin, fahre ich weiter geradeaus und widme mich der 42km Tour. Ich hoffe darauf keinen Platten zu bekommen und lege los. 

Die Tour führt mich durch Ober Erlenbach bis nach Friedrichsdorf. Hier endet mein angeborener Orientierungssinn. Ich war bewusst noch nie hier. Leider endet hier auch die Ausschilderung. Zumindest sehe ich kein Schild mehr. Ich fahre also dem letzten Schild nach und biege links ab in den Ortskern. Und da verließen sie mich. Also die Schilder. 

Wenigstens kamen mir noch zwei Herren hinterher, die ganz offensichtlich ebenfalls kein weiteres Schild gesehen haben. Nachdem ich eindeutig festgestellt habe, dass ich in unserem illustren 3er Kreis tatsächlich die beste Orientierung habe, lasse ich die Herren, die sich sicher sind, in die falsche Richtung fahren und besinne mich. Im Ernstfall kann ich ja immer noch umdrehen. Nachdem ich die Handykarte bemüht habe, und die Strasse doch nicht mit kompletter Sicherheit ausmachen kann, fahre ich die Strasse, die ich mittlerweile 8 mal hoch und runter gefahren bin, weil ich den richtigen Weg gesucht habe, einfach noch ein letztes mal hoch. Hier bin links abgebogen, also fahre ich jetzt rechts. 

So finden das Rädchen und ich nun also den Weg zurück. Und irgendwann gibt es dann auch wieder ein Schild. Das ist toll und so halte ich an und mache ein Rädchen-Schild-Erinnerungsbild. 

Wahrscheinlich waren Schilder da, aber ich habe nix gesehen. 

Den Rückweg finde ich dann gut. Ganz offenbar bin ich -zufällig- auf den RTF Rückweg gestoßen. Manchmal gehört eben auch ein bischen Glück dazu. Ich war 38km unterwegs. Und ich habe zurück zum Auto gefunden. Das ist doch mal was. 

Im Ziel warte ich auf den Zeugwart und Madita. Ich sitze unter einem Sonnenschirm im strömende Regen und esse ein Stück extrem leckeren Zebrakuchen. 

Samstag, 17. August 2013

Gefährlich für die Umwelt.

Auf meinem Trainingsplan stehen für heute zwei Einheiten. Was sich der Trainer dabei wohl gedacht hat? Er will mich fit machen für Köln. Oder er kann mich nicht leiden... aber das glaube ich nicht. Also fit für Köln. Ein guter Grund für diese zwei Einheiten. 

Ich stehe um kurz vor 6h auf und frühstücke. Dann gehe ich zurück ins Bett und schlafe noch 1,5Stunden weiter. So kann ich mir Training gefallen lassen. Als der Wecker klingelt hadere ich kurz mit mir und mit dem Schweinehund. Der Zeugwart springt sofort auf und marschiert in die Küche. Aus ihm strotzt die Motivation nur so raus. 

Ich ziehe mich um und trinke noch etwas. Dann packe ich meinen Trinkgurt mit einer kleinen Wasserflasche und einem Gel. Ich will heute noch mal versuchen ein Gel auf der Laufstrecke zu nehmen und hoffe einfach, dass ich es vertrage. Wir müssen heute 1,5 Stunden in GA1 laufen. Eigentlich genauso wie am Mittwoch. Das Problem daran ist nur, dass der Mittwoch und der Donnerstag und der Montag und die Arbeitswoche auch noch dazwischen liegen und meine Beine heute deshalb schwerer sind, als am Mittwoch. Aber es läuft. Steht ja schließlich auch auf dem Plan. 

Mein Puls ist unheimlich niedrig im Vergleich zu dem, an was mein Kopf sich erinnert. Ich laufe ganz gleichmäßig, komme weiter als am Mittwoch und kann einfach so ganz locker meine Geschwindigkeit halten. 8km/h sind bei mir also GA1, das hat sich in den letzten Laufeinheiten gut rauskristallisiert. 

Als wir zurück zu Hause sind geht es unter die Dusche und dann fahren wir ein paar Bücher in die Mediathek. Büchereien heißen seit neustem so. Wir geben drei große Kisten Bücherspenden ab. Ein Danke hören wir dazu nicht. Ich bin darüber schockiert und frage mich wirklich, ob die Stadtbücherei oder ich froh sein soll, dass die Bücher den Besitzer gewechselt haben. 

Es ist Zeit Mittag zu essen. Das muß nun schnell gehen. Ich bin im Begriff ansonsten Menschen anzufallen oder Radfahrer zu jagen, wenn ich nun nicht wirklich flott etwas zu essen bekomme. Der Zeugwart schafft aber wirklich schnell Abhilfe und so essen wir Leberkäs und Spiegelei und alle Menschen in meinem Umkreis bleiben verschont. Da haben sie aber noch mal Glück gehabt. 

Nach einem kleinen Nickerchen auf der Couch, dass der Trainer mit dem Hinweis "Füße hochlegen" sogar im Trainingsplan eingetragen hat, ziehe ich mich um und wir fahren noch 1,5 Stunden Rad. Die ersten Meter fallen mir unheimlich schwer. Ich komme kaum vom Fleck. Als ich mich ein bisschen eingeradelt habe, geht's aber. Der Zeugwart sagt an, dass wenn ich es in 45Minuten nach Hainstadt schaffe, dann gibt es ein Eis. 

Ha, so etwas lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Natürlich sind wir mit dieser Ansage in 43Minuten in Hainstadt und ich esse eine Kugel Vanilleei bei Köhler. Ich glaube, dass der Trainer das nicht mit seinem Trainingsplan gemeint hat... aber egal. Er muß es ja nicht erfahren. 

Auf dem Heimweg fahre ich auf einer Vorfahrtsstraße und aus einer Seitenstrasse fährt, obwohl mir der Fahrer des Transporters genau in die Augen blickt, einfach einer raus. Ich bremse und schreie "Faaaaaaahhhhhhhhrr", damit er meine Spur wenigstens so schnell wie möglich frei macht... , so dass vom Transporter spontan beide Scheiben runtergehen und die Insassen sich ganz offensichtlich nicht bewußt sind, dass sie mich mit ihrer vollkommen sinnlosen Aktion fast vom Rad geholt haben. Alle Einwohner der Straße haben mich -glaube ich- ebenfalls gehört. Unfassbar, dass der einfach rausgefahren ist. Er hat mich genau gesehen und einfach gedacht, das paßt schon. Am Montag zeige ich den Herren an. Das ist wirklich unglaublich. Und das Schlimmste daran ist noch, dass er noch nicht mal ein "Entschuldigung" oder "Tut mir leid" aus seinem Fenster gerufen hat. Dann hätte ich mir das sicherlich noch mal gefallen lassen, obwohl ich mich wirklich sehr aufregen muß. Aber so ganz ohne Einsicht... das ist nicht nur lebensgefährlich, unglaublich und eine Frechheit, dass hat auch nichts mit gegenseitiger Rücksichtnahme im Straßenverkehr mehr zu tun. Was, wenn ich ein Kind gewesen wäre ohne eine derartige Weitsicht und Reaktionsfähigkeit? 

Zurück sind wir nach 1,5Stunden Trainingszeit. Das paßt also alles perfekt. Ich dusche zum zweien Mal heute und bin bereits wieder hungrig. Da es heute im Hause Motivator Burger gibt für uns, ist der Hunger kein Problem. Wir müssen nur schnell hinfahren, sonst falle ich zwischendurch doch noch jemanden an. Und das will ja keiner. 

Donnerstag, 15. August 2013

Eine für Dich, eine für mich.

Es gibt heute viele Parkplätze am See. Obwohl der Wetterbericht, den ich gehört habe, vorausgesagt hat, dass es heute 28°C werden, haben das nicht so viele Menschen für voll genommen. Ich glaube auch nicht, dass der Wetterbericht valide ist und überlege den Anbieter für Wetterberichte zu wechseln. Gleich ab morgen. 
Oder besser zuzuhören. Das entscheide ich noch. 28°C hatte es heute nicht. Zumindest nicht da, wo ich gewesen bin. 

Nachdem ich zufälligerweise einen Parkplatz direkt neben dem Zeugwart gefunden habe, ziehe ich mich um und schmiere meinen Hals ordentlich mit Vaseline ein. Eine Scheuerstelle passiert mir nicht noch, soviel ist sicher. 

Als wir in unseren Neoprenanzügen zum Ufer marschieren, vermisse ich die Teamchefin irgendwie. Sie muß sich heute um den Haushalt kümmern, denn bald stehen große Feierlichkeiten ins Haus. Sie tut ja gerade so als hätte ich, die das Amt der Trauzeugin begleiten darf, nichts zu tun. Aber gut. Egal. Ich bin also heute mit dem Zeugwart ohne Teamchefin am See. 

Der Zeugwart hat seine neue Geburtstagsuhr dabei, die er mittlerweile bereits auf dem Rad und beim Laufen getestet und für hervorragend befunden hat. Heute geht die Ambit 2 also mit ihm schwimmen. Er hat also Begleitung und ich kann sehen wo ich so bleibe. 

Wir beschließen, dass wir zwei Runden schwimmen wollen und ich bleibe die ersten 10m am Zeugwart dran. Danach verliere ich ihn aus dem Augen. Da ich unheimlich schlecht sehe, ohne Brille, ist das natürlich keine Kunst. Ich schwimme also ganz für mich. Gut, dass mir die Höhner im Kopf rumsingen und ich so ordentlich Stoff zum singen habe. 

Um mich rum schwimmt kein anderer, ich habe den See ganz für mich alleine. Auch hier ist mir meine Sehschwäche von Nutzen, denn wenn der andere Schwimmer auch nur zwei Meter entfernt ist, ist er für mich praktisch unsichtbar. Heute schwimmt sich's hervorragend. Meine Prellung merke ich überhaupt nicht. Als ich um die letzte Boje der ersten Runde schwimme und wieder auf den Strand zusteuere, versuche ich mich an der kleinen Boje zu orientieren, die mir der Zeugwart vorhin vom Ufer aus gezeigt hat. Die soll ich anpeilen um dann die nächste Runde in Angriff zu nehmen. 

Das Boje anschwimmen ist bei mir irgendwie eher ein Zufallstreffer. Die Sonne scheint mir genau entgegen, von daher orientiere ich mich irgendwie zwischen Sandufer, Powerbarflaggen (die gelb am Ufer stecken) und eben nach Links... weil die kleine Boje dort irgendwo ist. 

Und als ich mal wieder nach vorne schauen, ist die Boje genau vor mir. Perfekt. Jetzt also weiter links rüber und die nächste Runde angesteuert. Diese Runde läuft super. Wieder ist kein anderer Schwimmer um mich rum und als ich auf einen Brustschwimmer aufschwimme, lege ich einen Zahn zu und schwimme flott vorbei. Auf dem Rückweg, bei dem ich auf die Schwimmer von der großen Runde treffe, finde ich einen Wasserschatten, der ganz nett zu passen scheint. Also hänge ich mich rein. Als ich allerdings ständig näher komme und damit drohe, den Vorschwimmer auf die Füße zu schlagen, schwimme ich vorbei. Das ist ja ein Ding. 

Ich bin schnell zurück am Strand. Zumindest gefühlt. Da steht schon der Zeugwart und wartet. Seine zwei Runden waren heute natürlich wieder wesentlich schneller als meine. Aber egal. Ich bin 1,9km in 34Minuten geschwommen. Das paßt außerordentlich gut. So bin ich also meine übliche Runde geschwommen und eben eine für die Teamchefin. Weil sie ja heute keine Zeit hat. 

Zum Abschluß gibt es wieder mal eine hervorragende Versorgung durch die Pizzeria Tevere. Ich habe aber auch wirklich ordentlich Hunger! Wir bestellen am See vor und als wir eintreffen sind die beiden Pizzen fertig. Einfach perfekt. 

Mittwoch, 14. August 2013

Kurz enttäuscht.

Heute bereite ich mich den ganzen Tag nur auf abends vor. Ein Lichtblick irgendwie, wobei ich auch schon schlimmere Arbeitstage hatte, das muß ich zugeben. Heute ging es und trotzdem ist das vom Trainer angesagte Lauftraining heute mein absoluter Tageshöhepunkt. 

In der Früh habe ich mich noch bemüht, mit der Hilfe von Cilit Bang praktisch regelrecht kurzfristig neue Badkeramik zu montieren, so dass ich heute Abend nicht mehr dringend was im Haushalt machen muß. Es ist absolut ok, wenn ich mich einfach nur umziehe und losflitze. 
Als ich heim komme, ist der Zeugwart noch nicht wieder daheim von seinem Lauf. Ich weiß nicht , wann er losgelaufen ist, aber ich kenne seine Richtung und werde ihm einfach entgegen laufen. 

Ich laufe heute im Teamdress und der kurzen Hose, die ihre Daseinsberechtigung darin hat, dass ich zwei Hosengrößer kleiner trage und eine Hose, die in der Mitte des Oberschenkels endet an meinem Körper nicht mehr total zum wegrennen aussieht. Der Anblick ist mittlerweile zu ertragen, wobei es auf der Welt natürlich immer noch viele Menschen gibt, denen die Hose besser passen würde. Sie läuft sich außerordentlich gut. Das Team T-Shirt, dass ich dann auf der Laufstrecke anziehen möchte, paßt ebenfalls dazu. 

Den Zeugwart treffe ich nach 1,5km. Er rast mir entgegen und wir machen einen kurzen Stop bei dem ich seine kleine Trinkflasche übernehme. Er schafft die 1,5km locker ohne Wasser heim und ich kann so sicher gehen, dass ich nicht auf dem letzten Loch pfeife. Die kleine Flasche paßt prima in die Seitentasche meiner Hose. Ich merke sie dort gar nicht und deshalb greife ich regelmäßig hin um zu prüfen, ob sie sich schon verabschiedet hat. Trinken muß ich nichts. 

Ich laufe heute GA1 und weil 1,5Stunden auf dem Plan stehen, muß ich 45Minuten in eine Richtung laufen. Der Puls ist dabei toll. Und 45Minuten laufen ist wirklich viel. Sonst laufe ich das ja nach der Arbeit und bin nach Ablauf der Zeit wieder zu Hause. Heute bin ich nach Ablauf der Zeit am weitesten von daheim weg. Ein neues Erlebnis. 

Ich laufe einen Bogen zurück nach Hause und muß doch tatsächlich noch einen Schlenker dran hängen, weil ich zu schnell unterwegs war. Oder besser ausgedrückt, die Strecke die ich für den Rückweg genommen habe, ist ein bischen kürzer als der Hinweg. Aber mein Kopf macht auch ganz locker mit, dass ich am Abzweig, der nach Hause führt vorbei renne und noch ein Stück weiter sportel. 

Als ich wieder zu Hause ankomme stehen auf dem GPS Handy App 12km. Ich bin enttäuscht. Aber der Zeugwart klärt mich auf... denn mittlerweile laufe ich 12km in 1,5Stunden ganz locker in meinem mittleren GA1 Pulsbereich. Das ist auf jeden Fall ein Fortschritt. Und ich bin nach dieser Laufeinheit weder großartig geschafft, noch müde oder habe schwere Beine. Das war auch schon mal anders. Das stimmt. Und wieder ist mein Körper ganz offensichtlich schneller als mein Kopf. Nur gut, dass der angewachsen ist. 

Und enttäuscht bin ich nun wirklich nur kurz. 

Dienstag, 13. August 2013

PurePharma Vitamin D

Seit einiger Zeit, um genau zu sein, seit einem Monat, nehme ich ja nun regelmäßig die drei verschiedenen Produkte von Pure Pharma ein. Dazu gehört außer Omega 3, das ich in einem Post ja schon mal genauer beleuchtet habe, außerdem noch M3 und Vitamin D.

Omega 3 und Vitamin D werden von Pure Pharma als „zum gemeinsamen Verzehr“ beworben: „Die Produkte von PurePharma werden entwickelt um sich gegenseitig zu unterstützen und synergistisch zusammenzuarbeiten. Vitamin D ist fettlöslich und gemeinsam mit PurePharma Omega-3 wird es noch besser aufgenommen.“ Und weil es empfohlen wird, mache ich das auch. Da werden sich die Wissenschaftler schon was bei gedacht haben. 

Wenn man nach Vitamin D googelt kommen jede Menge Berichte warum wieso weshalb und natürlich Anbieter, bei denen die Beschaffung sicher gestellt ist. Beschafft werden muß ja bei mir nichts. Die Küche steht voll.

Wozu brauche ich also Vitamin D? 
Vitamin D ist wichtig für meine Knochen, soviel ist sicher. Es gibt nämlich sogar eine Mangelerkrankung „Rachitis“ die hauptsächlich auf einen Vitamin D Mangel zurückzuführen ist. Es gibt anscheinend auch einen konkreten Zusammenhang zwischen Vitamin D Mangel und Darmkrebs und die Lebenserwartung von Menschen mit Vitamin D Mangel ist geringer. Alles sehr interessante Studien. Wenn das Immunsystem genug Vitamin D zur Verfügung hat, kann es bestimmte Bakterien besser abtöten, darunter z.B. die Tuberkulose Erreger. Früher wurden manche Arten der Tuberkulose deshalb sogar mit Lichttherapie behandelt.

Mein Körper kann Vitamin D nämlich selbst herstellen, wenn ich genügend Sonnenlicht abkriege. Dabei ist das natürlich eine kleine Gradwanderung. Immerhin bin ich ziemlich hellhäutig und da ist es mit der Sonne ja auch immer so eine Sache. Aber da ein regelmäßiger Sonnenschutz in Form von Lichtschutzfaktor als Creme, eh zur Grundausstattung bei mir gehört, und das nicht nur beim Sport, paßt das mit der Sonne hoffentlich. Jetzt wäre es natürlich interessant zu wissen, ob das Auftragen eines Lichtschutzfaktors das Sonnenlicht so behindert, dass ich kein Vitamin D mehr selbst bilden kann. Das weiß ich nicht.

Das PurPharma Vitamin D nehme ich also immer zusammen mit dem Omega 3 Präparat. Vitamin D riecht zwar fürchterlich, aber gut. Ist ja nicht zu ändern. Beides vertrage ich hervorragend.


Montag, 12. August 2013

Angezogen Gas geben

Was ziehe ich bloß an? Das ist natürlich eine wichtige Frage für den Wettkampf in Köln. Denn, obwohl ich die Prellung nach wie vor deutlich merke, glaube ich trotzdem, dass ich an der Startlinie erscheine. Es wäre einfach zu schade, so lange trainiert zu haben und dann nicht anzutreten. Und da ich mich ja besonders ausgiebig bewegen soll, glaube ich, dass der Wettkampf der Sache nicht schadet. Denn für viel Bewegung sorgt er ja. Da kann man sich sicher sein. 

Also wird die Kleidungsfrage, die im Kopf schon entschieden ist, heute mal im Schwimmbad getestet. Rad gefahren und gelaufen ist sie schon ein paar Mal, aber schwimmen ist immer so ein Aufwand. Also ist heute der Tag der Wahl. 

Ich ziehe Hose und Sport-BH an und den Neoprenanzug drüber. In Köln werde ich dann in Radweste Rad fahren und im Laufshirt laufen. Die Radweste geht über den nassen Körper gut drüber, das T-Shirt flutscht dann gut über den schon wieder trocken geradelten Körper. So ist der Plan. Ich hab's in Steinbeck ja schon mal so ausprobiert. Schwimmen nur in der Triathlon Shorts und dem Sport BH ist dabei eine Idee, weil ich ja sonst nichts unter dem Neoprenanzug brauche. 

Ich soll heute 3x1000m schwimmen. Der Trainer ist irre und leidet offensichtlich an totaler Claudiüberschätzung. Ich weiß gar nicht wie er überhaupt auf den Gedanken kommt, dass ich 3000m auch nur ansatzweise innerhalb von einer Stunde schaffen könnte. Aber gut. 

Der Neoprenanzug ist heute komisch. Nach dem einschwimmen muß ich ihn zurechrücken. Dann kratzt mich der Klettverschluß am Hals. Dann kratzt der Sport BH. Es ist nichts wie es sein soll. Der Durchlauf in meinem Neoprenanzug ist auch ziemlich unangenehm. Ständig schwappt von oben neues Wasser rein, und das ist natürlich wesentlich frischer, als das, was ich bereits mühevoll angewärt habe. 

Die ersten 1000m schwimme ich in 22Minuten. Dann gibt's die angesagte Pause. Die zweiten 1000m schwimme ich richtig schnell. Ich gebe ordentlich Gas. Und am Schluß stehen 22Minuten auf der Uhr. Herrlich. Da hat sich das Gas geben ja prima geloht. 

Ich habe nun eine schmerzende Stelle am Hals. Die letzten 1000m spare ich mir. 

Draußen schüttet es noch immer, als ich zur Dusche marschiere. Die stelle ich ganz warm ein. Dieser Durchlauf im Neoprenanzug hat mich ziemlich abgekühlt. Die Wahl der Kleidung ist übrigens ganz gut gewesen. Die ausgewählte Hose kann wirklich ganz prima schwimmen. Der Sport BH kann ebenfalls schwimmen. Ich muß nur etwas mehr eincremen, damit ich allen eventuellen Scheuerstellen aus dem Weg gehen kann. 

Sonntag, 11. August 2013

Führungsradler

Ich muß heute nicht laufen gehen, sagt der Trainer. Ich habe heute trainingsfrei. Das liegt einfach daran, weil ich heute einen Arbeitseinsatz in Wiesbaden beim 70.3 habe, der mich zum extrem frühen aufstehen zwingt und von der Länge her nur schwer abzuschätzen ist. Da es mir in den letzten Tagen sowieso nicht so gut geht, finde ich es heute früh gar nicht schlimm, dass kein Training auf meinem Plan steht und ich kann mich damit prima anfreunden. Der Arbeitseinsatz gestern war auch schon anstrengend, das viele Stehen war für meine Prellung nicht so rosig. 

Heute schaue ich mir also ausgiebig die Radstrecke beim Ironman 70.3 an und stelle fest, dass ich hier sicherlich in der nächsten Zeit nicht auf dem Fahrrad beim Wettkampf zu finden sein werde. Die Radstrecke hat es sowas von in sich, ich habe heute richtige Ehrfurcht vor den Athleten. Vielleicht auch, weil ich sowieso nicht so fit bin? Allerdings geht es bei diesem Wettkampf -gefühlt- immer nur bergauf. Obwohl es natürlich mindestens genauso oft bergab geht. Und gerade bergab geht hier ordentlich die Post ab. Manche Radfahrer fahren den Berg so schnell runter, dass ich selbst in  der kompletten Schutzmontur eines Motorradfahrers, nicht folgen würde. 

Als ich irgendwann in der Stadt ankomme, schmerzt meine Prellung ordentlich. Außerdem scheint mich etwas in die Hand gestochen zu haben. Als ich sie nämlich aus dem Lederhandschuh ziehe, ist sie nämlich angeschwollen, knallrot und hat eine Einstichstelle. Unfassbar. Es ist nicht nur eine krasse Radstrecke, es gibt auch ganz offensichtlich mutanten Stechtiere die es schaffen durch Lederhandschuhe durchzustechen? Die Ärztin in der zweiten Wechselzone schaut gleich mal nach, ob noch was drin steckt, tut es aber nicht. Immerhin. Also kühle ich mit einer Power Horse Dose und harre aus. 

Als ich zurück zu Hause bin, habe ich die Power Horse Dose längst geleert und nun doch Lust laufen zu gehen. Umgezogen  bin ich ziemlich schnell, dann schaue ich noch die 100m Halbfinale in Moskau an und schon bin ich unterwegs. Gefühlt bin ich schneller unterwegs bei gleichem oder sogar niedrigerem Puls als sonst. Wobei "sonst" tatsächlich erst ein paar Wochen her ist. Mein Kopf kommt nicht so schnell mit, nach wie vor. 

Und weil ich so flott unterwegs bin, hat man mir heute ein Führungsrad geschickt. Noah fährt es voller Inbrunst und mit vollem Elan. Er ist ungefähr 3-4 Jahre alt und die kleinen Beine strampeln was das Mittagessen so hergibt. Ich sehe ihn von weitem, wie das eben mit einem Führungsfahrrad so ist. Er trägt Neonorange und ist unermüdlich. Als ich zu ihm aufschließe gehen die kleinen Beine plötzlich von den Pedalen runter und ich bin tatsächlich so im Schwung, dass ich ihn fast umrenne. Er muß kurz anhalten, weil er eine Frage an seine Mutter hat. Dass ich genau hinter ihm bin, kann der kleine Führungsradler ja nun wirklich nicht wissen. Ich überhole und laufe dann ohne Führungsrad zurück gen Heimat. Vorher gebe ich noch den Power Horse Mageninhalt zur Begutachtung und Analyse an die Bodeninsekten weiter. Dieses Energiegetränk vertrage ich offensichtlich nicht so gut. 

Die Bewegung hat meiner Prellung gefallen. Die Pause nach dem vielen verspannten sitzen ebenfalls. Besser wäre es wahrscheinlich noch gewesen, wenn ich mich hätte hinlegen können, aber wir sind nicht bei "Wünsch Dir Was". Für trainingsfrei war ich heute angenehme 7km unterwegs, das trage ich dem Trainer auf alle Fälle ein. Es war gut für den Kopf, für meine Prellung und für die Ameisen, die das Power Horse so auch mal testen konnten. 

Freitag, 9. August 2013

Mein Tag.

Ich bin irgendwie fertig. Ich finde es blöd, dass das mit dem Radtraining gestern nicht geklappt hat und heute tut mir alles weh. Meine Prellung schmerzt heute wirklich mehr denn je, ich kriege die Füße kaum hoch und im Büro bekomme ich heute auch nichts gebacken. 

Es stehen 1,5 Stunden laufen auf dem Plan. Ich versuch's mal. Wir werden ja sehen, wie es wird. 

Nach 40Minuten bin ich weiter denn je zuvor nach 40Minuten. Aber meine Beine fühlen sich nicht danach an, als würden sie heute noch mal 40Minuten heim laufen wollen und können. Auch mein Rücken sieht die Sache anders. Also rufe ich den Zeugwart. Der ist immer total nett und holt mich deshalb auch heute ab. Bis zum Treffpunkt laufe ich noch 10Minuten. 

Und dann schreibe ich einfach in mein Trainingstagebuch, dass heute einfach nicht mein Tag war. Vielleicht geht's mir morgen ja wieder besser. Das wäre schön.  

Donnerstag, 8. August 2013

Die Franken und ich.


Da kann man mal wieder froh sein, dass der Abend gestern nicht allzu lange war. So fällt es uns heute, obwohl es ein ganz normaler Wochentag ist, nicht besonders schwer früh aufzustehen, obwohl wir Urlaub haben. Heute wollen wir mal wieder zum Buchstaller nach Hilpoltstein. Das schnellste Rad der Welt und der Zeugwart werden heute perfekt aufeinander eingestellt. Mein Rädchen wird heute mal den Solarer Berg anschauen und außerdem bekommt es eine Inspektion. Vom Profi, wo wir halt eh schon da sind.

Wir fahren früh los. Der Termin zur Radeinstellung ist zwar erst am Mittag, aber wir wollen vorher noch eine Radrunde drehen, immmerhin steht das auf dem Trainingsplan und ich wäre schon das letzte Mal gerne den Solarer Berg hochgefahren. Also soll das heute passieren. Ich ziehe mir heute früh daher gleich meine Radsachen an. Dann muß ich mich auf dem Parkplatz nicht umziehen.

Als das Auto gepackt ist, gehen wir noch mal alles durch. Immerhin nehmen wir heute auch die Schwimmsachen für später mit und natürlich Umziehsachen. Denn auf dem Rückweg fahren wir dann noch bei Freunden vorbei.

Die Hinfahrt ist ein Desaster. Ein LKW hat auf der A3 die Mittelleitplanke durchbrochen und dadurch eine Vollsperrung verursacht. Wir stehen. Dann steigen die Menschen um uns rum aus ihren Autos und LKW’s aus. Der Strau ist 14km lang. Es bewegt sich nichts. Hoffentlich ist der LKW Fahrer noch am Leben. Mit guten 2 Stunden Verspätung kommen wir irgendwann in Hilpoltstein an. Damit entfällt die geplante Radausfahrt ersatzlos. Wir essen noch schnell was und dann geht’s auch schon los mit der Zeugwartschen Radeinstellung.

Erst mal wird, wie es bei meinem Rädchenkauf ebenfalls war, geprüft, ob alles gerade ist. Sogar ich kann sehen, dass mein Zeugwart schief steht. Fritz Buchstaller nimmt sich der Sache an, massiert Druckpunkte, rückt und drückt und so kann selbst ich nach kurzer Zeit sehen, dass der Zeugwart nun gerader da steht als vorher. Seine neuen Schuhe, die er erst kürzlich in unserem Backofen an seine Füße angebacken hat, werden ebenso wie sein Po aufs schnellste Rad der Welt angepaßt. Fritz Buchstaller ist fokussiert, auch, wenn er scheinbar abwesend auf des Zeugwarts Beine schaut, ist er mit wachen Augen dabei und ihm fallen Kleinigkeiten auf. 

Ich sitze nur dabei und nehme die Athmosphäre in mich auf. Hier in Franken ticken die Uhren irgendwie anders. Außerdem verstehe ich die Franken nur schlecht. Ich habe sowieso ein Dialektthema, und als dann auch noch ein älterer Herr reinkommt um irgendetwas vorbestelltes abzuholen, bin ich total verloren. Aber ich lächle nett und hoffe so, dass er nicht merkt, dass ich ihn eigentlich gar nicht verstehe. Merkt er aber doch. Also wiederholt er mit gehobener Lautstärke AKKULADEGERÄT. Herrlich. Ich muß total lachen und verstehe ihn nun natürlich sofort. Vor allem die Lautstärke macht es bei Dialekt ja bekanntlich.

Irgendwann sitzt der Zeugwart dann auch richtig und vor allem bequem auf dem Rad. Seine Schuhe haben neue Platten, auch die Ersatzschuhe und die Ersatzschuhe der Ersatzschuhe. Der Herr Zeugwart hat einfach jede Menge Zeug. Er hat einen anderen Sattel bekommen und einen neuen Vorbau. Und irgendwie ist alles so zusammengewürfelt worden, dass es nun prima paßt und er -ganz wie es das Rad vorgibt- super schnell sein wird.

Nachdem mein kleines Rädchen auch seine Inspektion bekommen hat und der Zeugwart nach seiner Probefahrt zufrieden ist, packen wir unsere sieben Sachen, die sich gefühlt prima in das Buchstallersche Ladenbild integriert haben, und verlassen Fritz und Marion. Ich habe mich mal wieder so richtig wohl gefühlt und bin wirklich traurig, dass wir abfahren.

Auf dem Rückweg stehen wir wieder im Stau. Dann fahren wir noch in Nürnberg bei Lauffreunden vorbei, deren Lebensmittelpunkt sich kürzlich nach hier verschoben hat und sind irgendwann nachts wieder daheim. Mein Radtraining hat heute nicht reingepaßt. Und den Solarer Berg habe ich noch nicht mal gesehen. Ich muß wiederkommen. Irgendwann. 

Mittwoch, 7. August 2013

Alle machen mit.


Da unsere Waschmaschine über das vergangene Wochenende spontan entschieden hat, dass ihre Tür nicht mehr schließt, obwohl alles mechanisch betrachtet super ist, gilt es heute endlich den Techniker zu begrüßen. Die Fehlermeldung, die ich ihm am Telefon durchgegeben habe, ist mehr als eindeutig, und so kann er unser mittlerweile wirklich hochtechnisch entwickeltes Gerät auch leicht reparieren und wir können wieder versuchen der Wäscheberge Herr zu werden. Über so ein Sportwochenende sammelt sich schon das ein oder andere verschwitzte Kleidungsstück an.

Nachdem die Waschmaschinenreparatur erfolgreich abgeschlossen ist, bleibt bis zum Abendprogramm mit Familie Motivator noch etwas Zeit. Und weil der Trainer das anscheinend geahnt hat, steht selbstverständlich etwas auf meinem Trainingsplan drauf. Der Zeugwart war heute früh schon fleißig und hat sein Sportprogramm ganz locker bereits um 5:30h absolviert, während ich mich einfach noch mal rumgedreht habe. Ich war aber auch wirklich total erschlagen heute früh. Da ging nix.

Jetzt geht’s. Der Regen ist anscheinend auch gerade fertig, so dass ich erfreulicherweise nicht bei 30°C sondern nur bei 25°C zum laufen aufbrechen kann. Das ist wirklich sehr angenehm. Ich trage heute mal das Teilnehmershirt vom Bonn Marathon. Und das obwohl ich dort ja gar nicht gestartet bin. Aber ich bin am gleichen Tag mit Joey Kelly durch den Wald gerannt, von daher habe ich ja auch irgendwas gemacht. Also egal. Ich denke das schwarze Shirt paßt für die Witterungsverhältnisse ganz gut, denn bei einem hellen Shirt bin ich sonst direkt ein Fliegentaxi.

Auf meinem Plan steht heute 15Minuen lockeres einlaufen im GA1 Pulsbereich, 20Minuten laufen im GA2 Pulsbereich und dann wieder auslaufen, 10Minuten. Ein verhältnismäßig kurzes Training, wenn ich an meine anderen Einheiten denke. Wenn man sonst 3-4 Stunden auf dem Rad sitzt und mindestens 1 Stunde läuft klingen 45Minuten total wenig. Aber so will es der Trainer und da halte ich mich natürlich dran. Ehrensache.

Ich laufe mich ein und mein Puls will nicht mitmachen. Ich laufe genauso, wie ich sonst immer laufe, aber mein Puls behauptet, wir wären langsam und es wäre nicht anstrengend. Wir sind natürlich auch nicht flott, immerhin laufen wir uns ja ein, aber so langsam, wie der Puls es behauptet, sind er und ich auch nicht. Nach dem Einlaufen gebe ich Gas. Immerhin soll ich nun in den GA2 Bereich laufen. Da bin ich normalerweise schon, wenn ich nur raus gehe zum laufen... also gefühlt. Aber es stimmt schon irgendwie, GA2 erreiche ich für gewöhnlich relativ flott. Heute muß ich dafür richtig losrennen. Dafür finde ich 25°C war angenehmer als 30°C, aber natürlich ist es trotzdem noch ordentlich warm.

Ich renne, als wenn ich einen Bus erwischen muß und schaffe dabei tatsächlich einen guten Mittelwert im GA2 Bereich. Immerhin. Allerdings ist das ziemlich anstrengend. Ich bin froh, als die 20Minuten rum sind. Einen Bus habe ich natürlich nicht erwischt, obwohl ich wirklich flott war. Ich habe mich sogar teilweise so gefühlt wie am Flughafen Charles de Gaulles, als wir unserem Anschlußflug hinterhergejagt sind.

Das Auslaufen ist angenehm. Ich schlappe locker in Richtung Heimat und schwitze ordentlich. Selbst die Rampe laufe ich hoch, alles kommt mir leicht vor, gegen 20Minuten GA2.

Ich habe das Gefühl alle machen gut mit. Meine Gelenke, meine Lunge und sogar mein Puls. Allen gefällt das Training und bei allen schlägt es an. Lediglich ich fehle. Ich bin irgendwie nur ausführendes Organ, richtig dabei fühle ich mich nicht. Ist aber vielleicht heute auch einfach eine besondere Situation. Ich fand den ganzen Tag schon irgendwie nicht so dolle.

Den Abend lassen wir heute mit der Familie Motivator bei Burgern, Spareribs und Ofenkartoffel mit Champignons ausklingen. Sehr lecker.