I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Freitag, 12. April 2013

Neuer Schwerpunkt

Es wäre einfach viel zu einfach, wenn es wäre wie es sein soll. Allerdings wäre es auch langweilig, wenn alle Pläne immer so passen würden, wie man sie gemacht hat. Flexibilität ist in der heutigen Zeit ja das A und O. Und so übe ich mich in diesem Jahr also erneut in schier endloser Flexibilität. 

Als heute mein Telefon klingelt, weiß mein Bauch bereits, dass Flexibilität angesagt ist. Irgendwie ahnt er was. Die Nummer kenne ich nicht, aber egal. Der Bauch ist schnell. Mein Geist muß das erst noch gesagt bekommen, aber gut. Ich geh ran, wie man das halt so macht und höre "Hallo, hier ist Joey Kelly." Und dazu sage ich: "Ja, ne, is klar und hier ist Claudi." 
Und dann sagt Joey, nachdem ich ihm spontan das Du angeboten habe, weil ich ja so flexibel bin, dass wir in Bonn nicht den Halbmarathon laufen. Also er nicht. Er fragt ob ich nicht lieber mit ihm seine übliche Waldrunde laufen möchte. 

Gut, da wird es dann keine Medaille geben, wenn wir fertig sind. Aber es werden auch nicht 10.000 andere um Joey drumrumtanzen und sich meinen Gewinn unter den Nagel reißen wollen, indem sie sich dem Laufpulk anschließen. 

Die Waldrunde hätten wir allerdings auch schon im November letzten Jahres laufen können... dafür hätte ich nicht diesen Halbmarathon im Training in den letzten Wochen so nach vorne stellen müssen. Der Coach und ich hätten einfach ganz geruhsam alles in Richtung Köln und Mitteldistanz aufbauen können. Aber gut, hinterher ist man eben immer ein bischen schlauer. Hätten wir das gemacht, wäre es sicherlich auch verkehrt gewesen. 

Auf einen weiteren Halbmarathon warten und wieder dafür Trainingsschwerpunkte setzen um mich dann wieder endlos der Vorfreude hinzugeben um dann wieder skeptisch zu sein, ob es klappt oder nicht... das ist einfach zu viel Flexibilität in diesem Jahr. Ich muß auch auf den Zeugwart und meine Freunde achten. Die ertragen einfach nicht soviel hin und her, Vorfreude und Traurigkeit, weil alles kurz bevor steht um dann doch nicht zu klappen. 
So ist der Gewinn nach diesem Wochenende dann abgehakt und ich bin sicher, das Treffen und der Trainingslauf werden schön. Mein Bein findet es bestimmt nicht verkehrt, wenn ich nicht 21km volle Pulle durch Bonn renne. Mein Freundeskreis kann meine Emotionen dann auch endlich abhaken und darf sich nur noch ein paar Geschichten über den Trainingslauf anhören. Dann ist's aber auch gut. 

Für heute Abend liegt der Schwerpunkt im Tasche packen. Das hätte er sowieso gelegen. Die Checkliste ob Startnummernband, ChampionChip und Teamshirt gepackt sind, hat allerdings mit Joey's Anruf bei mir einen weiteren, aber denkbar anderen, Schwerpunkt bekommen: welches Duschgel packe ich ein um bei Joey Kelly nach dem Lauf zu duschen? 

Wenn es einfach wäre, würde es  Fußball heißen. Soviel ist sicher. 

1 Kommentar:

  1. Liebe Claudi,
    ich hoffe dein restlicher Wochenendschwerpunkt liegt einfach bei: Freude am gemeinsamen Lauf haben und die Zeit (trotzdem) genießen!

    Lieben Gruß, Doris

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