I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Dienstag, 16. April 2013

Koordinativ zulegen

Irgendwie muß ich jetzt wieder zurück zur Normalität finden. Wie soll ich das machen, nach einer Woche Tapering und dem schönen Wochenendtrainingslauf? Wie kann ich zurück zur Normalität, wo Läufer auf der anderen Seite der Welt Opfer eines irrsinnigen Bombenanschlags wurden? Was genau ist denn eigentlich normal, wie äußert sich Normalität. Was um Himmels Willen haben wir Menschen für Werte in diesen Tagen? 

Im letzten Jahr ist der Flitzer durch Boston gelaufen und kam so rund um diese Zeit ins Ziel. Rund um die Zeit, zu der vollkommen wahnsinnige Menschenhasser Bomben zünden. Bei einer Sportveranstaltung. Das macht mich irgendwie fassungslos. Diese Ohnmacht, die man erlebt, weil man einfach gar nichts tun kann. Überall die Bilder aus Boston. Dank Internet wußten wir gestern ja praktisch schneller Bescheid als das Fernsehen. Die Welt ist anders geworden. 
Und mit dem gestrigen urplötzlichen Ende des Boston Marathons ganz offensichtlich wieder eine Idee mehr. 

Der Zeugwart und ich dürfen heute Sport nach Wunsch machen. Wir hätten pausieren dürfen, wenn ich den HM gelaufen wäre. Aber da ich weniger gelaufen bin, möchte ich mich nicht unnötig schonen und so marschieren wir los. Es ist warm wie im Sommer heute. Obwohl die Sonne kaum bis an den Erdboden scheint, weil sie hinter den Wolken ist. 
Wir laufen los und ich komme gut voran. Mein Schienbein tut mir nur ein bischen weh, wenn ich mit der Ferse aufkomme. Da ich allerdings mittlerweile zu 80% Mittelfuß laufe paßt das schon. 

Der Zeugwart und ich analysieren noch ein paar Laufstile von anderen Läufern und ich versuche den Kniehub nach vorne und die Ferse nach hinten zu beachten. Zusätzlich versuche ich dabei nicht ordentlich auf die Schnauze zu fallen. Solche koordinativen Aufgabenstellungen sind wirklich eine Herausforderung. Gerade nach einem extrem stressigen und emotional vollkommen unauffälligen Arbeitstag. Eigentlich hatte ich den Kopf mit anderen Themen voll. Nun gut. 
Koordinativ kann ich auf jeden Fall noch zulegen. 

Als der Zeugwart zu Hause sein App ausliest und mir erzählt, dass wir stets mit 9km/h und manchmal sogar mit 10oder 11km/h durch die Gegend gerannt sind, muß ich mich wundern. So flott hat es sich nicht angefühlt. 
Aber die Gefühle sind sowieso heute noch im Büro. So scheint es zumindest. Baff bin ich trotzdem. Der Zeugwart hat also frei nach Joey Kelly einfach mal relaxed gemacht. Prima! 

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