I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 28. Oktober 2012

Marathon und Kürbis

Ich bin aufgeregt und stehe viel zu früh auf. Die S-Bahn nach Nied fährt erst um 10:40h, es bringt ja auch nichts, wenn ich mir in Nied die Beine in den Bauch stehe, also brauche ich nicht viel früher fahren. 
Die Ersten brauchen meine Anfeuerung nicht und so mache ich es genau richtig, als ich pünktlich, als Sören Kah vorbei läuft, aus der Bahn aussteige. Jetzt läßt sich die Straße auch noch gut queren, die Strecke ist noch nicht so voll. Klar, wer läuft schon einen Marathon in 2:15h, das sind ja nur ganz wenige. 
Wir stehen traditionell links in Laufrichtung und so ist es auch heute. 

Kaum angekommen, geht's auch schon los. Madita kriegt die Ratsche, die Teamchefin übernimmt den Schellenkranz und ich wärme dem Schnellen ein Gel, das ich ihm gegen 12h überreichen werde. Es ist immerhin vorbestellt und gestern auf der Messe frisch gekauft. Aber eiskalt kann ich es ihm ja nicht geben. Wir haben immerhin knappe 3°C plus. Frau Duck wärmt übrigens ein Spezialgetränk für den Tur-Tur. Der läuft heute seine Marathonpremiere und hat für 3:30Std. trainiert und um Bestleistungen zu vollbringen braucht es eben auch Spezialgetränke. 

Die Strecke und die Straßen füllen sich. Ich bin beeindruckt, wie viele Athleten offenbar ihren Marathon unter 3 Stunden beenden. Krass.  

Der Schnelle rennt die kleine Steigung an der Bahnunterführung hoch, als würde es bergab gehen und innerhalb von Sekunden hat er sein angwärmtes Gel und ist auch schon weg. Ach je, ging das flott. Das war aufregend... gut, dass ich nur diese eine Aufgabe habe heute. Sonst muß ich nur anfeuern, das klappt immer. 

Unsere Vereinsläufer, der Tur-Tur und die Prominenz rennen an uns vorbei, freuen sich über unsere Anfeuerung und sind schon weg. Die haben alle ein Tempo drauf, das ist wirklich unfassbar. Also ich scheine da gewaltig was verkehrt zu machen... darum werde ich mich gleich kümmern, wenn die Erkältung und der Husten abgeklungen sind. 

Nachdem die letzte unserer Athletinnen vorbeigewetzt ist, als wenn wir nicht bei Km 28 sondern bei Km3 stehen würden, spazieren Madita und ich zur S-Bahn. Weil ein tolles Timing im Verein ganz oben steht, müssen wir nur wenige Minuten auf die S-Bahn warten und nehmen Platz. Es gibt Hefezopf und Tee und nach drei Stationen steigen wir aus und spazieren an der Zielgeraden entlang Richtung Hammermann. Hier sehen wir noch einige unserer Athleten, schreien rum und sind uns diesmal sicher, dass es nicht mehr weit ist. 

Nachdem alle gut im Ziel angekommen sind fahre ich nach Hause. Ich bin fix und alle und grüble mal wieder darüber, ob ich nicht auch mal auf der anderen Seite stehen bzw. laufen möchte. Wäre ein Marathon nicht doch mal was? Aber dann müßten alle so lange auf mich warten... nee, besser doch nicht. 

Fast schon traditionell treffen wir uns mit dem Verein nach dem Marathon zum gemeinsamen Abendessen. Ich schnitze dafür noch einen Vereinskürbis 

weil ich ja sonst kaum sportlich war heute, und dann genießen wir die Sportlergespräche. Unsere Athleten sind einfach der Knaller gewesen heute, jeder für sich.

5 Kommentare:

  1. Hört sich nach einem schönen Marathonerlebnis an. Ich bin mir sicher, alle würden mit Freude auf dich warten, egal, wie lange es dauert!

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    1. Das behaupten alle Freunde und Vereinskollegen auch immer!? ;-) Der Tag wird kommen... irgendwann.

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  2. War ein toller Tag,wie eigentlich bisher jedes Mal wenn ich in Frankfurt war! Auch ich habe extra ganz genau geschaut nach der Unterführung, habe auch eine Frau auf der Mauer sitzen sehen- warst du das ? Hatte ne orangene Jack an und unterhielt sich gerade. Leider war ich nun in weiß gelaufen,ohne Jacke und ich war mir nicht sicher ob du es warst, ansonsten hätte ich laut geschrieen :-) Aber warst du es nicht, wäre das auch peinlich gewesen -und ich habe gelacht, jawohl!

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    1. Schön, dass Du einen super Tag hattest. So muß das sein.
      Nein, beim Anfeuern stehe ich, schreie rum, winke, und rassel mit einem Schellenkranz, für Unterhaltungen bleibt da keine Zeit. ;-) Ich stand nach der Unterführung links... zwischen Mauer und Bushaltestelle. Orange Jacke hätte aber gepasst.
      Weißt Du was Martin? Du mußt einfach den nächsten Frankfurt Marathon auch laufen, damit ich Dich dann eben persönlich anfeuern kann. So einfach ist das! :-)

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  3. Also an mir soll es nicht liegen, ich werde wohl auch zum achten Mal dabei sein ;-)

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