I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Dienstag, 21. August 2012

Das Nichtschwimmerbecken

Ich lerne aus meinen Fehlern und befolge den Rat des Arztes. Ich fühle mich sehr alt, als wir alle gemeinsam in die Schwimmhalle gehen und alle rechts abbiegen. 

Alle, außer mir. 

Rechts ist nämlich das tiefe Becken, das zum schwimmen da ist. Links, das ist da, wo ich hingehe, ist das Nichtschwimmerbecken. Es ist pisswarm beheizt, 1,25m an der tiefsten Stelle und verwirrend beleuchtet. Es ist außerdem komplett leer. 

Mich wundert das nicht. 

Wer will schon in diesem Minibecken rumturnen, wenn er nebendran ein paar Schwimmerbahnen zur Verfügung hat? 
Ich klettere in das Becken und höre vom Schwimmerbecken, dass es dort unangenehm kühl ist. Mein heutiger Sportarbeitsbereich ist richtig warm. 
Das kann ja heiter werden. 

Ich nehme mir vor erst mal 5Minuten Freundschaft mit dem Wasser zu schließen und hin und her zu laufen. Schließlich soll ich Aquajoggen und habe, außer den Anweisungen des Arztes, den Übungen des Physiotherapeuten und meiner Vorstellung, keinerlei Ahnung. Ich versuche mich also im Hin- und Herlaufen. Sieht bestimmt ganz super aus. Oh man. Jede Krankheit taugt nix. Das merke ich einmal mehr. Und zwar genau jetzt. 

Vom angrenzenden Fitnessstudio habe ich fleißige Anstarrer, die sich darin üben, Gewichte zu stemmen und mein Rumgehüpfe dabei immer im Auge behalten. Immerhin kann ich auf meiner Strecke hin und her zählen, wie viele Wiederholungen die Anstarrer schaffen, ehe sie die Gewichte mit viel Getöse zurück auf das Haltegestell fallen lassen und sich gegenseitig feiern. 

Die 5Minuten Kennenlernen mit dem Wasser gehen ratz fatz um und langsam kommt der Dreh. Allerdings wirklich sehr langsam. Aquajogging ist anscheinend eh keine schnelle Sache. 
Zur Abwechslung mache ich noch ein paar Übungen aus dem gemeinen Lauf ABC und hüpfe mit Kniehebern, Seitwärtssprüngen und Anfersen durch das warme Wasser. Mittlerweile nicht einfach nur noch hin und her, sondern im Kreis, in gedachten Linien und verrückten Figuren. Ich suche Abwechslung. Nach 30Minuten Joggens lege ich vier Minuten Badewanne-schwimmen ein und tue was für meine Bauchmuskeln. Die Abwechslung tut auch meinem Kopf ganz gut. Bei dem ständigen hin und her wird man wirklich doof im Kopf. 

Nach weiteren 25Minuten Aquajoggens kreuz und quer durch das Nichtschwimmerbecken, bekomme ich Gesellschaft von den gesunden Vereinsschwimmern. Nach und nach trudeln sie vom kühlen Schwimmerbecken ein und genießen die Wärme für die angestrengten Muskeln. 

Ich dehne noch ein bischen und nehme mir vor die Gymnastikübungen für meinen Fuß ab morgen früh ganz rigoros durchzuführen. Der muß einfach schnell wieder fit werden... ich will schließlich nicht dauerhaft in dieser Nichtschwimmerbeckenhitze rumhüpfen. 

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