I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Freitag, 25. Mai 2012

Swimnight heute und früher

Wie oft hab ich das schon gehört... "früher war alles besser"... manche Leute werden nie müde einen darauf hinzuweisen. Die Jugend, der Verkehr, die Krankheiten,... alles war früher besser oder nicht vorhanden. 
Mittlerweile bin ich stark gealtert und rutsche selbst in diese Schiene ab. Unglaublich. Ich hätte nicht gedacht, dass das mal passiert. Aber so ist es ja immer... wenn man jung ist glaubt man nicht, dass man jemals älter sein könnte. 

Heute war die 1. Swimnight am Langener Waldsee.

Da die Teamchefin einen super Arbeitgeber hat, war sie überpünktlich vor Ort und hat uns komplett angemeldet. Wunderbar. Als ich mit dem teamfarbenen Flitzer ankam, wurde ich bereits im Neoprenanzug erwartet. Die Teamchefin ist einfach prima organisiert. Sie führt heute ihren neuen Blumenneoprenanzug aus.
Die Horde scheint nicht nur im gleichen Berg-Verein zu sein, sondern die Damen sprechen sich neuerdings auch mit der Wahl des Equipments ab. Die Prominenz, die Frau Duck, Bibi und jetzt auch noch die Teamchefin tragen ihr Können im Freiwasser zur Schau und kleiden sich mit Blumentatoos. Bei der Teamchefin ziert die Blume die durchtrainierte Wade. Der Anzug macht einen schlanken Fuß... aber weil die Teamchefin keinen Spiegel daheim hat glaubt sie mir nicht. Nächste Woche muß daher die Kamera herhalten.
Von der Horde ist sonst heute keiner zu Gast am See. Die sind schlau und lassen vorschwimmen. Früher war das auch nicht anders, da haben sie sich auch erst nach ein paar Berichten mit in die Fluten getraut.
Der Zeugwart fuhr mit dem Rad zum See, denn schwimmen alleine ist ja viel zuwenig Sport für einen Tag. Der Verein läßt uns andere Maßstäbe aufrufen. Also ihn,... mich nicht bisher. 

Fix springen wir in unsere Neoprenanzüge und ziehen unsere gelben Badekappen auf. Wer für das Event die Farbe gelb für die Badekappen ausgesucht hat muß entweder besoffen oder noch niemals vor Ort gewesen sein. Da die Bojen gelb sind, hätte es keine schlechtere Farbe als Gelb für die Kappen geben können. Selbst schwarz wäre schlauer gewesen. Was wurde sich bloß bei der Farbwahl gedacht? Früher war alles besser... auch die Badekappenfarbe, die war nämlich Organe, Grün oder Beerenfarbe. Niemals gelb. 
Wie früher sind übrigens die mitgebrachten Eddings des Orgateams bereits in den letzten Zügen, als ich ankomme um unsere Wertsachen zur Aufbewahrung zu bringen... manches ändert sich halt auch nicht.

Der Startbeutel den wir mit der Anmeldung erhalten trägt die gleiche Farbe wie im letzten Jahr. Der Inhalt ist allerdings, im Gegensatz zu früher, mehr als bescheiden. Dafür ist der Preis um 5EUR gestiegen... das Verhältnis muß man mir bei Gelegenheit noch mal erklären. Früher war das besser.

Oben an den Bänken treffen wir praktisch auf das komplette Triathlonteam und ich bin begeistert, wie zahlreich wir so in Erscheinung treten können. Bei der nächsten Swimnight werde ich den Triathloneinteiler unter den Neopren ziehen, als Erkennungsmerkmal... das ist ein guter Plan. 

Im Wasser verliere ich schnell die Orientierung, meine optische Schwimmbrille läßt mich einfach nicht soweit scharf sehen und so bin ich froh, dass der Zeugwart mich sucht und wünsche ihm noch viel Spaß auf seiner Runde. Er schwimmt heute den 800m Parcours. Die Teamchefin und ich schwimmen 1.500m. So ist es angedacht. 
Jan, ich bin ............, Sibbersen hält seine übliche Anfangsrede und zählt runter. Gefühlte 400 gelbe Badekappen setzen sich in Bewegung und innerhalb kürzester Zeit kann ich die Boje nicht mehr von den Badekappen unterscheiden. Hatten wir ja voraus gesagt. Na ja. 

Die Mädels vom Verein schwimmen mit uns bis zur ersten Boje. Ich sorge mich etwas, denn es ist ihr 1.Mal im See und im Neo überhaupt. Die Teamchefin liebt die Gesellschaft und so schwimmen wir bis zur ersten Boje im Vierertrupp. Dann klären wir kurz die Befindlichkeiten und die Teamchefin und ich schwimmen die große Runde weiter für uns. 
Wie oft hat sie mir in diesem Jahr schon erzählt, dass sie nicht trainiert hätte? Unzählbare Male... und dabei schwimmt sie neben mir wie ein kleiner Fisch. Sie schwimmt und schwimmt und wird nicht müde. Wir schwimmen praktisch gleichschnell, was mich schockt oder auf ihr Talent blicken läßt. Immerhin trainiere ich regelmäßig und wenn sie gleichschnell ist, ohne Training, läßt das irgendwie schon tief blicken. Egal. 

Wir schwimmen herrlich bis zur nächsten Boje und bei der kurzen Brustpause sagt die Teamchefin "Attacke" an. Hi hi, da die Attacke vor uns herschwimmt denke ich, wir hängen uns dran. Tja... wir machen vier Züge und die Attacke ist hinter uns. Das war wohl nix. Früher wäre mir das nicht passiert. Da haben wir's wieder. 

Die gelben Badekappen rutschen hoch. So was blödes. Sie sind auch dünner als die letzten Jahre und nicht vom Segelfisch. Wobei letzteres sicher der Qualität egal wäre... vielleicht aber doch nicht? Es ist wie es ist, nämlich wie verhext. Die Kappen rutschen hoch, und ich hasse es. Außerdem brauchen wir die Kappen ja später noch um unsere Wertsachen abzuholen. Verlieren ist also nicht. 

Ich zuppel also die Kappe während dem Schwimmen auf der Runde. Total dämlich ist das. Die Attacke ist nicht mehr zu sehen. Dafür hat nun jemand Wellen bestellt. Das war eigentlich für die erste Veranstaltung in diesem Jahr nicht vorgesehen. Blöd. Ich muß daher mehr zur anderen Seite atmen. Gut, dass ich das im letzten Jahr vermehrt geübt habe. 

Als wir wieder ans Ufer kommen ist mir schwindlig. Ah richtig, so wars in der Vergangenheit ja auch. Wir warten auf die Mädels, während der Zeugwart berichtet, dass er die 800m Runde ja zweimal geschwommen ist. Irre. Na ja. Die Teamchefin und ich geben uns mit einmal zufrieden... wir wollen schließlich zum Abendessen. 

Als die Mädels an den Strand kommen applaudieren wir. Immerhin wurde die große Runde zum ersten Mal absolviert! Das ist auf jeden Fall einen Applaus wert. Die Damen freuen sich... und schauen erst mal auf die Uhr. Und weil die Uhr super ist, zeigt sie auch gleich an, dass sie heute 1600m geschwommenn ist. Das gefällt mir besonders gut. Früher war die Runde 1500m lang. Aber sie kam mir auch länger vor... hö hö. 

Nachdem wir die Neoprenanzüge ausgezogen haben, unsere Wertsachen -dank nicht verlorener Badekappe- zurück bekommen, und den Profi über unsere Meisterleistungen informiert haben, geht's zur Tevere zum Essen. Die Tevere ist von uns ja bereits im letzten Jahr zum offiziellen Nach-Schwimm-Lokal auserkoren worden.

Wie lange wir gebraucht haben können wir dem Profi übrigens nicht erzählen. Und so stellen wir auch hier fest, dass sich im Gegensatz zu früher in dieser Beziehung nichts geändert hat, denn uns war die Zeit schon früher wurscht, und der Profi ist auch früher ein Uhrenschauer gewesen. 

Ich muß nicht extra erwähnen, dass die Sportskanonen die uns netterweise in ihren Verein aufgenommen haben die Runden mehrfach abgeschwommen sind und es an deren Sportlichkeit keinen Zweifel gibt. Früher nicht und heute erst recht nicht. 

Aber gelbe Badekappen... das ist echt die Krönung!

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